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Hier finden Sie aktuelle Nachrichten und Entwicklungen rund um die IT-TRANS – Internationale Konferenz und Fachmesse.

2024-03-25
„Wir müssen unseren Investitionsschwerpunkt verlagern“

Victoria Markewitz ist eine von sechs Headline Speakern auf der IT-TRANS Konferenz vom 14. bis 16. Mai. Sie ist Partnerships Director bei Via Transportation und wird in einem hochkarätig besetzten Panel über Mobility-as-a-Service und on-demand Mobilität sprechen – eines der großen Themen bei Via. Das Unternehmen berät und begleitet öffentliche Auftraggeber ebenso wie Verkehrsverbünde auf dem Weg in digital vernetzte Verkehrssysteme. Das IT-TRANS-Team hat mir ihr über den Unterschied urbaner und ländlicher Mobilität gesprochen ebenso über Musterbeispiele erfolgreicher städtischer Verkehrsplanung.

Frau Markewitz, wo sehen Sie die Mobilität der Zukunft in den kommenden zehn bis 15 Jahren? Was werden die zentralen Änderungen sein?

Die Zukunft der Mobilität in den nächsten zehn bis 15 Jahren wird noch vernetzter und dynamischer sein als heute. Wir erwarten eine Verlagerung hin zu nachhaltigeren, effizienteren und inklusiveren Mobilitätslösungen. Zu den zentralen Veränderungen zählen mit hoher Wahrscheinlichkeit der verstärkte Einsatz von Elektrofahrzeugen, Fortschritte in der autonomen Technologie und die nahtlose Integration verschiedener Verkehrsmittel in flexible und benutzerfreundliche Mobilitätsnetzwerke.

Wenn uns am Herzen liegt, die Armut zu verringern, die Wirtschaft anzukurbeln und die Klimakrise zu bekämpfen, müssen wir unseren Investitionsschwerpunkt verlagern – weg von großen Autobahnprojekten und hin zu innovativen, bedarfsgerechten öffentlichen Verkehrsmitteln auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene. Deutsche Städte wie beispielsweise Hannover haben eine Blaupause dafür geschaffen, wie Kommunen das Verkehrssystem zugunsten ihrer Bewohner neugestalten können, dadurch Staus reduzieren, den Zugang zu alternativer Mobilitätsangeboten verbessern und die finanzielle Belastung durch den Besitz von Privat-PKWs beseitigen. Wir freuen uns sehr, in den kommenden Monaten auch mit anderen Kommunen, Aufgabenträgern und Verkehrsbetrieben zusammenzuarbeiten!

Mobility-as-a-Service (MaaS) st gerade im urbanen Raum häufig schon Realität: Welche Möglichkeit sehen sie für ländliche Gegenden? Wie können Verbindungen zwischen Land und Stadt verbessert werden?

Während sich MaaS in Städten extrem weiterentwickelt hat, ist das Potenzial im ländlichen Raum ebenso vielversprechend. Via plant mit seinen Technologielösungen den On-Demand-Verkehr für Gemeinden auf dem Land zu optimieren und so Anbindung und Verfügbarkeit zu verbessern. Dazu gehören eine flexible Streckenführung und Zeitplanung, um den besonderen Bedürfnissen der Landbevölkerung gerecht zu werden. Gleichzeitig kann man, sobald MaaS-Apps auf breiter Ebene genutzt werden, die gewonnen Daten wieder in eine bedarfsgerechte Verkehrsplanung einfließen lassen.

Via Transportation begleitet und berät auch Kommunen und Verkehrsbetriebe bei der Verkehrsplanung. Welche Bedürfnisse haben Ihre Kunden hier? Und haben sich die Anforderungen an Verkehrsplanung heute geändert – Stichwort Nachhaltigkeit, Stichwort Lebensqualität in Stadtzentren?

Bei der Beratung kommunaler Behörden und Verkehrsunternehmen sehen wir, dass das Thema Verkehrsplanung mit dem erklärten Ziel, ein Plus an Nachhaltigkeit und Lebensqualität in Stadtzentren zu erreichen, vermehrt nachgefragt wird. Die Kunden suchen heute nach Lösungen, bei denen Umweltschutz, Bezahlbarkeit und das Wohl der Gemeinschaft im Vordergrund stehen. Genau diese Bedürfnisse erfüllt Via mit seinen maßgeschneiderten, datengestützten Analysen und den darauf basierenden innovativen Verkehrslösungen.

Haben Sie ein Beispiel, bei dem moderne Verkehrsplanung besonders gelungen ist?

Als Beispiel für eine erfolgreiche moderne Verkehrsplanung möchte ich unsere Zusammenarbeit mit der Region Hannover hervorheben. Durch die Implementierung eines umfassenden, datengestützten Verkehrsnetzwerks konnten wir Routen optimieren, die Servicequalität verbessern und die Fahrgastzahlen erhöhen. Dadurch wurde nicht nur die Nutzerzufriedenheit insgesamt verbessert, sondern auch ein Beitrag zu den übergreifenden Zielen der Stadt hinsichtlich Nachhaltigkeit und mehr Lebens- und Aufenthaltsqualität in der Innenstadt geleistet.

Sie werden als Speakerin bei der IT-TRANS Konferenz sprechen, Via Transportation stellt als Aussteller seine Lösungen vor: Auf was freuen Sie sich bei der IT-TRANS 2024 ganz persönlich?

Ich freue mich besonders darauf, zu netzwerken und mich mit Branchenexperten über deren Best Practices auszutauschen – sei es im Rahmen der offiziellen Programmpanels, der Präsentationen oder bei dem ein oder anderen ungezwungen Treffen auf einen Kaffee oder bei den Abendevents. Als Branche zusammenzukommen, voneinander zu lernen, mit bestehenden Geschäftspartnern in Kontakt zu treten sowie neue Kontakte zu knüpfen, sind meine Motivation, bei der IT-TRANS dabei zu sein.

Herzlichen Dank für das Gespräch!

2024-03-11
Karlsruhe: Mobilität trifft auf Kunst

Mobilität und Karlsruhe – das das ein Perfect Match ist, dürfte Besuchenden und Ausstellenden der IT-TRANS klar sein. Aber die Stadt im Dreiländereck ist auch der Treffpunkt für internationale Kunstschaffende und -liebhaber, wegen der renommierten Kunstmesse art Karlsruhe ebenso wie ihres Status als UNESCO City of Media Arts, eine Auszeichnung.

Stadt der Medienkunst – diese Anerkennung macht Karlsruhe zum Teil eines internationalen Netzwerks von Städten, die sich gemeinsam für die Förderung von Kunst und deren positiven Einfluss auf die Gesellschaft einsetzen. Als UNESCO City of Media Arts pflegt Karlsruhe eine dynamische kulturelle Szene, die sich auf die Nutzung digitaler Technologien in Kunst und Kultur konzentriert. Die Stadt fördert kreative Projekte, Veranstaltungen und Initiativen, die den Austausch zwischen Kuntschaffenden, Technologen und der Gemeinschaft fördern.

Wenn Haltestellen zu Kunstobjekten werden

Ob die U-Bahn-Station T-Centralen in Stockholm, Rathaus Spandau in Berlin oder Toledo in Neapel: Haltestellen sind inzwischen zu Designobjekten geworden, Kunst, Architektur und Lichtdesign vereinen sich zu einem Gesamtwerk, dass eigentlich alltägliche Orte zu einem Hingucker werden lässt. Auch in Karlsruhe findet sich ein herausragendes Beispiel für die faszinierende Verbindung von Kunst und Mobilität: Im Sommer 2023 erhielten die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) für ihre sieben Tunnelhaltestellen den UITP-Design-Award. Dieser renommierte Preis wurde den VBK in Barcelona verliehen, nachdem sie sich im harten Wettbewerb gegen Großstädte wie Hong Kong und Wien durchsetzten.

In diesem kulturellen Kontext ist die Auszeichnung der Verkehrsbetriebe Karlsruhe mit dem UITP-Design-Award nicht nur ein Erfolg für das Unternehmen selbst, sondern auch ein weiteres Beispiel für die Innovationskraft und künstlerische Ausrichtung, die die Stadt Karlsruhe als UNESCO City of Media Arts auszeichnet. Diese Prämierung unterstreicht die vielseitige kreative Dynamik, die in der Stadt Karlsruhe blüht. Die Gestaltung der Haltestellen im Stadtbahntunnel beeindruckt nicht nur durch ihre Helligkeit und Puristik, sondern vor allem durch ihre Funktion als Ruhezonen im hektischen Großstadtdschungel. Die Haltestellen sind weit mehr Durchreisestationen, sie werden zu einem ästhehtisch ansprechenden Ort des Verweilens und der Begegnung.

Next stop: ZKM

Es lohnt sich also, vor oder nach der IT-TRANS eine Runde Kunst zu schnuppern, beispielsweise am Zentrum für Kunst- und Medientechnologie ZKM, in der Städtischen Galerie oder unter dem Hashtag #medienkunstisthier nach Licht- und Medienkunstwerken im öffentlichen Raum Ausschau zu halten. Und auf einer Fahrt mit der S2 vom Messegelände in die Innenstadt können Designfreunde die ausgezeiehcneten VBK-Haltestellen direkt erleben.

2024-03-08
Voll vernetzt in Echtzeit: Wie 5G die Mobilität verbessert

5G und Mobilität – das ist mehr als nur autonomes Fahren. Der neue Mobilfunkstandard wird den öffentlichen Personenverkehr auf vielfältige Weise voranbringen. Pilotprojekte ermöglichen schon heute einen Ausblick: Was verändert sich in naher Zukunft im ÖPV? Auf der IT-TRANS ist 5 G und Konnektivität eines von acht Kernthemen rund um Digitalisierung im öffentlichen Personenverkehr.

Flash Fahrzeug (c) IAV GmbH

Der Landkreis Nordsachsen entwickelt zusammen mit dem Fraunhofer Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme Dresden und der IAV Chemnitz eine Leitstelle, die den selbstfahrenden Bus FLASH (Fahrerloses automatisiertes Shuttle) mithilfe von 5G-Technologie fernüberwacht. Kommt es beispielsweise zu unerwarteten Behinderungen, nimmt FLASH selbstständig Kontakt mit der Leitstelle auf, schlägt entsprechende Manöver vor oder wartet auf Anweisungen zu Strecken- und Fahrplanänderungen. Dieses Jahr wird die Funktionalität der Leitstelle kontinuierlich erweitert und erprobt. Danach wird das Projekt abgeschlossen und geprüft, ob sich die Software bereits für den Einsatz im Produktivbetrieb eignet oder ob eine Weiterentwicklung im Rahmen weiterer Projekte vorgenommen werden muss.

Im vergangenen Jahr erfolgte auch die Vorstellung von teleoperierten Kleinfahrzeugen für die Personen- und Güterbeförderung in Düsseldorf. Mit dem Projekt der Unternehmen MIRA und Ericsson könnte die Abdeckung des ÖPNV erheblich dadurch erweitert werden, dass Fahrzeuge in weniger frequentierten Gebieten eingesetzt werden, ohne dass eine permanente Präsenz von Fahrern erforderlich ist. Die zum Einsatz kommenden Vans werden über ein 5G-Mobilfunknetz aus einem entfernten Fahrstand durch den Straßenverkehr gesteuert.

5G Teststr3ecke (c) Christoph Müller

Am 8. Februar ging die ergänzende 5G-Infrastruktur an der Versuchsstrecke Annaberg-Buchholz–Schwarzenberg, dem „Digitalen Testfeld Bahn“ in Betrieb. Das von Vodafone aufgebaute Netz der Technischen Universität Chemnitz steht neben dem dort bereits im Vorjahr fertiggestellten 5G-Netz der Deutschen Bahn und ermöglicht nun Forschungen zur hybriden Nutzung von künftigem Bahnfunk FRMCS (Future Railway Mobile Communication System) und öffentlichen Mobilfunknetzen. Dabei geht es zum Beispiel um die Trennung von bahnbetriebskritischen und -unkritischen Applikationen, Latenz (Verzögerung), Datenverfügbarkeit, Cybersicherheit oder alternative Ortungsverfahren. In der dort geschaffenen Form ist der Forschungsaufbau europaweit einzigartig.

Neben den Funkmasten gehören zur 5G-Infrastruktur Rechenzentren im ehemaligen Güterschuppen des Bahnhofs Scheibenberg und in Annaberg-Buchholz unterer Bahnhof. Im dortigen Empfangsgebäude ist seit geraumer Zeit das Domizil des Smart Rail Connectivity Campus (SRCC), eines Forschungsnetzwerks zu „Intelligentem Schienenverkehr“ mit rund 150 Partnern, wie z.B. Funkwerk oder Siemens. Beide Unternehmen stellen auf der IT-TRANS aus (Funkwerk: 1H40, Siemens: 1E37) und informieren am Stand über ihre aktuellen Projekte. In der IT-TRANS Konferenz steht das Thema Konnektivität am Donnerstag, 16. Mai auf dem Programm mit der Session „Smart and connected: the future of public transport”.

Mehr Infos zu den Ausstellenden...

2024-02-12
Digitalisierung als treibende Kraft im Hintergrund

Ob Apps zum Buchen von Fahrkarten oder Software für die Steuerung von Fahrgastinformationsdiensten: Im Hinblick auf den Kunden haben digitale Lösungen von Verkehrsunternehmen schon viel zu bieten. Doch Digitalisierung kann mehr. Mit smarten Lösungen lassen sich auch betriebsinterne Prozesse erleichtern. Schöne Beispiele dafür gibt es inzwischen einige.

An Platz im ICE-Instandhaltungswerk von DB Fernverkehr in Köln mangelt es nicht. Rund 500 Meter lang ist die Halle im Stadtbezirk Nippes. Da kann schon mal ein längerer Fußweg für Monteure anfallen, wenn sie ein spezielles Bauteil aus der Warenwirtschaft holen müssen, um einen Schaden zu beheben. Entsprechend in die Länge ziehen sich in solchen Fällen die Instandhaltungsarbeiten.

Um das Problem zu lösen, hat die Deutsche Bahn (DB) eine App entwickelt: Die Monteure fotografieren das zu ersetzende Bauteil per Tablet ab, eine KI liest die Aufnahme aus. Anschließend meldet das System an die Warenwirtschaft, welches Bauteil am Arbeitsplatz des Monteurs gebraucht wird – und es wird ihm gebracht. Im Einsatz ist diese Lösung auch im S-Bahn-Werk Frankfurt.

Mit Hilfe der App seinen Wegezeiten teilweise um drei Viertel verkürzt worden, sagt Daniela Gerd tom Markotten, im DB-Vorstand für das Ressort Digitalisierung und Technik zuständig. Die Lösung sei in den DB-Werken regelrecht „von unten viral gegangen“.

Gute Ideen, um betriebsinterne Prozesse zu optimieren: Die Bilderkennungs-App der DB ist ein Beispiel dafür. Erheblicher Beliebtheit erfreuen sich in der Verkehrsbranche sind inzwischen aber auch Plattformen, die die Disposition erleichtern, etwa von Fahrzeugen. Solche und andere Lösungen bietet beispielsweise das Karlsruher Unternehmen Init Innovation in Traffic Systems, Aussteller auf der IT-TRANS 2024.

Ob bei der Ingolstädter Verkehrsgesellschaft oder bei den Verkehrsbetrieben Hamburg-Holstein GmbH: INIT-Software ist inzwischen deutschlandweit im Einsatz – zudem auch sehr häufig im Ausland. Mit den Lösungen aus Karlsruhe erstellen die Unternehmen digital Fahrpläne und Tarifsysteme, sie planen Fahrzeug-Umläufe oder erfassen Fahrgast-Ströme.

Ein ganz neues Spielfeld für Digitallösungen ist durch die zunehmende Umstellung vor allem des Busbetriebs auf Elektroantrieb entstanden: Mit entsprechender Software haben Disponenten den Ladestatus und die aktuelle Reichweite jedes Fahrzeugs im Blick. Zu den Anbietern solcher Lösungen zählt auch die Trapeze Group. Mit ihrem System LIO-Volta lässt sich nicht nur der Ladestatus jedes Fahrzeugs in Echtzeit überwachen, auch der Beleg von Ladestationen kann gemanagt werden.

Ganz auf die Disposition von Personal konzentriert sich das Berliner Startup Menlo79 mit seiner Lösung Wilson, die speziell für den Eisenbahnsektor entwickelt wurde. Mit der Plattform lässt sich unter anderem die Produktivität von Triebfahrzeugführern, Rangierern oder Wagenmeistern optimieren. Eine Besonderheit dabei: Die Kommunikation erfolgt nicht nur in eine Richtung – also von der Disposition in Richtung Mitarbeiter. Stattdessen können Triebfahrzeugführer & Co. die Software auch selbst per App auf das Handy installieren und so Präferenzen bei Arbeitszeiten und Einsatzgebieten angeben. Mittels einer Share-Funktion kann über mehrere Unternehmen hinweg kommuniziert werden, so dass auch Personaldienstleister an die Plattform angeschlossen werden können. „Ziel ist, eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten herzustellen. So steigert unsere Lösung nicht nur die Produktivität, sondern auch die Zufriedenheit im Unternehmen“, wirbt Fabian Stöffler, CEO und Gründer von Menlo79.

Ein erkennbarer Mehrwert ist die beste Voraussetzung für den Erfolg einer Digitallösung innerhalb von Unternehmen. Das sagt auch DB-Vorständin Daniela Gerd tom Markotten: Ihr Unternehmen setze bei der Entwicklung digitaler Lösungen auf eine Mischung aus Top-Down und Bottom-up-Konzepten. Dazu rufe man regelmäßig die Belegschaft dazu auf, konkrete Vorschläge für hilfreiche Digitallösungen zu machen. Anschließend würden die Ideen in sogenannten Pitches bewertet. So sei auch die Bilderkennungs-App für die DB-Werke entstanden. Die Mischung aus Top-Down- und Bottom-up-Methoden begünstige zudem die Entstehung einer Unternehmenskultur, die für neue digitale Lösungen offen sei und wo solche Lösungen mit Neugier begrüßt würden, so die DB-Vorständin.

2024-02-06
Bühne frei für Frauen im Mobilitätssektor

D, E&I, also „diversity, equality and inclusion“ lautet die Formel für Chancengleichheit und Teilhabe, gerade auch im beruflichen Kontext. Wir werfen heute einen Blick auf Gendergerechtigkeit rund um die IT-TRANS und warum Karlsruhe als Standort der Fachmesse und Konferenz für intelligente Lösungen im öffentlichen Verkehrswesen gerade in dieser Hinsicht eine Vorreiterrolle einnimmt.

Die IT-TRANS wie auch ihre Organisatorin, die Messe Karlsruhe, orientiert sich an den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen, darunter unter Punkt 5 „Geschlechtergerechtigkeit“ und Punkt 10 „Weniger Ungleichheiten“. Seit November 2023 ist die Messe Karlsruhe auch mit dem Goldstandard für Nachhaltigkeit zertifiziert, EMAS, dem weltweit anspruchsvollsten Umweltmanagementsystem.

Co-Organistor UITP, der Weltverband für den öffentlichen Nahverkehr, legt in Sachen Konferenz ebenfalls Wert auf mehr Sichtbarkeit für Frauen als Speakerinnen, und hat seit dem vergangenen Jahr mit Renée Amilcar, General Manager von OC TRANSPO in Ottawa, Kanada, erstmals eine Präsidentin an seiner Spitze.

Frauen und Männer sind beide tragende Säulen der Branche und damit auch unserer internationalen Fachmesse und Konferenz und sollen die gleichen Chancen erhalten, ihre Expertise mit dem Fachpublikum zu teilen. Doch das Ziel, ein Plus an Sichtbarkeit zu erreichen, geht weit über die IT-TRANS hinaus. Umso dankbarer sind wir, dass sich unser Partner, das Netzwerk Women in Mobility, dieser Mammutaufgabe dauerhaft angenommen hat und am zweiten Messetag vor Ort in Karlsruhe zum Netzwerktreffen und fachlichen Austausch lädt.

Eine Frage der Perspektive

Und warum ist die Sichtbarkeit für und Expertise von Frauen gerade im Mobilitätssektor wichtig? Weil Frauen fachlich eine große Rolle spielen, als Technikerinnen, Straßenbahnfahrerinnen, Vertriebsexpertinnen, Software-Entwicklerinnen, Kommunikationsprofis und Betriebsleiterinnen. Aber auch, weil sie eine ganz eigene Sichtweise auf öffentliche Mobilität haben als ihre männlichen Kollegen. Frauen übernehmen nach wie vor einen großen Teil der Care-Arbeit und nutzen den ÖPV anders: Ihnen fällt auf, welche Hürden sich ihrer gehbehinderten Oma stellen, die sie zum Arzt begleiten, sie nehmen abgelegene, schlecht ausgeleuchtete Haltestellen als potenzielle Bedrohung war und sie wissen, wie beschwerlich es für eine Mutter mit Kinderwagen und Kleinkind an der Hand ist, eine Straßenbahn zur Stoßzeit zu nutzen. Und diese Perspektive lohnt es, eingebracht zu werden!

Karlsruhe: Hauptstadt des Female Empowerment

Übrigens: Seit 2023 ist Karlsruhe Austragungsort des Digital Female Leader Awards (DFLA), des wichtigsten Preises in der weiblichen Digitalszene. Das Event, veranstaltet durch Global Digital Women (GDW) und mit der Stadt Karlsruhe und der Messe Karlsruhe als Mitgastgeber, zeichnet erfolgreiche Frauen in der digitalen Wirtschaft aus, unter anderem in der Kategorie „Mobility“. Vor sieben Jahren erstmals durch Tijen Onaran und ihr Unternehmen GDW initiiert, wandelt sich der Award im Herbst dieses Jahres zum DFLX, dem Digital Female Leader X-Change: Aus einer Preisverleihung mit begleitenden Workshops wird eine Plattform für Vernetzung und Wissensaustausch.

Und was hat das nun wiederum mit der IT-TRANS zu tun? Der DFLA ist der bunte und inspirierende Beweis, dass Digitalisierung und Frauen ein Perfect Match sind und Karlsruhe eine strategische Vorreiterrolle einnimmt, wenn es darum geht, Vordenkerinnen eine Bühne zu bieten!

2024-01-16
Mehr Menschen zum Umstieg bewegen

Der öffentliche Personenverkehr (ÖPV) bietet große Potenziale, das Mobilitätsverhalten der Menschen umweltfreundlicher und nachhaltiger zu gestalten. Doch eine wirkliche Alternative zum Individualverkehr kann ein neuer Verkehrsträger nur sein, wenn er die Mobilität dauerhaft einfacher macht und im Idealfall sogar finanzielle Vorteile bietet. Die Idealformel hierfür ist noch nicht gefunden, doch Pilotprojekte in der ganzen Republik nähern sich der Antwort auf die Frage „Wie bewegen wir mehr Menschen zum Umstieg?“.

Zwei Messebesuchende nehmen ein autonomes Shutte unter die Lupe

Gute Resonanz erzielt z.B. das Hamburger On-Demand-Projekt „hvv hop“. Laut einer Befragung durch das Institut für Verkehrsplanung und Logistik der TU Hamburg nutzen vier von fünf Fahrgästen ihr privates Auto seltener und nehmen den Service als Ersatz für dieses wahr. Bediengebietsübergreifend wurden rund zwei Drittel der geleisteten Fahrten mit Bus und Bahn kombiniert und stellten als Zubringer den Anschluss zum etablierten ÖPNV-Netz her. Derzeit besteht die hvv-hop-Fahrzeugflotte aus 43 barrierefreien und lokal emissionsfreien Shuttles des britischen Herstellers LEVC. Im Projekt „ahoi“ soll die Harburger Flotte um autonom gesteuerte Fahrzeuge ergänzt werden.

Seit November 2022 haben die „Electric Autonomous Shuttle for You“ ihre Runden im Frankfurter Stadtteil Riederwald gedreht. Am 31. Oktober 2023 endete die Praxisphase des EU-Projekts „EASYplus“, drei Monate später als geplant. Erprobt wurden unter anderem das Zusammenspiel der Software im Fahrzeug mit dem Planen und Pooling der Ioki-App. Mehr als 2.700 Menschen haben während des einjährigen Tests die Chance ergriffen, sich von einer Maschine (plus Sicherheitsfahrer, in Frankfurt konsequent als „Operator“ bezeichnet) mit bis zu 20 km/h durch die Wohnstraßen des abgeschlossenen Viertels Frankfurt-Riederwald kutschieren zu lassen. Unter den Fahrgästen befanden sich Technikbegeisterte von außerhalb, vor allem aber Ältere aus dem Stadtteil. Gerade diese Zielgruppe, der man zuvor eine große Skepsis unterstellte, entpuppte sich als eifrige Kundschaft des kostenlosen Pendelverkehrs, besonders zwischen einer Altenwohnanlage und dem einzigen Supermarkt im Stadtteil.

Auf der IT-TRANS vom 14. bis zum 16 Mai in Karlsruhe können Fachbesuchende das autonome FZI-Shuttle des Forschungszentrums Informatik sprichwörtlich erfahren: Das Shuttle dreht seine Runden zwischen zwei intelligenten Haltestellen und simuliert dabei komplexe Fahrmanöver. Das Besondere dabei: Das Shuttle ist nicht auf eine spezielle Fahrspur als eine Art von virtuellem Gleis begrenzt, sondern kann die komplette Fahrbahnbreite nutzen.

Förderung, die sich auszahlt

Frau arbeitet in einem autonomen Shuttle am Laptop

Projekte wie das EASYplus wären ohne die hohen Förderquoten für Pilotprojekte derzeit kaum umzusetzen. Doch der Wert ist unbestritten. Sie unterstützen die Forschung mit autonomen Fahrzeugen für Gebiete und Zeitlagen mit ÖPNV-Unterversorgung, aber auch auf Hauptachsen, denn der Personalmangel erfordert langfristig eine Digitalisierung von Busverkehr, leichter und schwerer Schiene. So soll auf EASY das Projekt KIRA („KI-basierter Regelbetrieb autonom fahrender On-Demand-Verkehre“) folgen, doch der Starttermin wurde aufgrund technischer Probleme immer wieder verschoben. Dem KIRA-Industriepartner Mobileye kommt auch beim Projekt ALIKE in Hamburg eine Schlüsselrolle zu. Das vom Bundesverkehrsministerium mit 26 Mio. EUR geförderte Projekt will bis 2030 10.000 autonome Kleinbusse auf Hamburgs Straßen bringen.

Im Rems-Murr-Kreis ist läuft mittlerweile die dritte Phase des autonomen Busprojekts „Ameise III“. Neben dem bestehenden Testgelände im Waiblinger Ameisenbühl wird das Areal des künftigen Zukunftsquartiers „Quantum Gardens“ in Ehningen für Testfahrten dienen. Dabei sollen vor allem Synergieeffekte mit der Stadt- und Quartiersplanung untersucht werden, aber auch, inwiefern das Fahrerlebnis, insbesondere für mobilitätseingeschränkte Personen, verbessert werden kann.

Um einen bundesweiten Überblick und die Bewertung der Angebote von Bedarfsverkehren im Vergleich zu klassischen Linienverkehren zu ermöglichen hat das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) eine Studie ausgeschrieben. Derzeit bestehende, bundesweite Auswertungen böten noch keine ausreichenden Informationen über tatsächlich durchgeführte Fahrten, eingesetzte Fahrzeuge, Mitnahmemöglichkeiten von Kinderwagen und Fahrrädern, Vorlaufzeiten für Buchungen etc, wodurch eine vergleichende Bewertung zum fahrplanmäßigen Linienverkehr nicht möglich sei. Ziel des Vorhabens ist es, diese Lücke zu schließen, um die Bedarfsverkehre angemessen in die Analysen zur Qualität des ÖPNV integrieren zu können.

2024-01-15
Wo Mobilität und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen

Können Sie sich vorstellen, eine Fachmesse und Konferenz wie die IT-TRANS, bei der sich alles um nachhaltige Mobilität der Zukunft dreht, in einer durch Smog, Stau und Verkehrslärm belasteten Stadt zu veranstalten? Nein? Wir auch nicht! Karlsruhe und die IT-TRANS sind genau deshalb ein Perfect Match, weil ein starkes öffentliches Verkehrswesen, ein gutes Rad- und Fußwegenetz sowie eine schrittweise Umgestaltung von Verkehrsflächen hin zu Plätzen und Straßen mit höherer Aufenthaltsqualität quasi seit Jahren zur DNA Karlsruhes gehören.

Design of Kaisestraße as a street without motorized traffic or tram
Foto: mach:idee

Wussten Sie schon, dass Karlsruhe sich als Stadt der Mobilitätswende definiert hat? Ziel ist, gerade in der City, städtischen Raum attraktiv zu gestalten mit einem Fokus auf Fußgänger – und gleichzeitig einen guten Anschluss an individuellen Autoverkehr ebenso wie öffentliche Transportmittel und Fahrrad-Routen zu erreichen.

Ein wesentlicher Baustein: die Kombilösung, Grundlage für ein neues Gesicht für die Innenstadt Karlsruhes. Dabei wurde die bislang oberirdisch verlaufene Straßenbahn in einen Tunnel verlegt. Parallel ermöglicht ein weitere Tunnel Autofahrenden, die Innenstadt ebenfalls unterirdisch zu durchfahren – eine Entlastung der City von Staus, Lärm und Abgasen und eine zeitsparende Non-Stop-Querung für KFZ-Nutzende. Das Großprojekt schafft eine neue Lebens- und Aufenthaltsqualität frei von Verkehrsbelastung und trotzdem bester Anbindung und ist damit beispielhaft für eine smarte Stadtplanung und Verkehrsraumgestaltung.

Entwurf einer Straße mit U-Bahn-Zugängen
Foto: mach:idee

Darüber hinaus investiert Karlsruhe weiterhin in sein Image als Fahrradstadt – durch Radschnellwege ebenso wie attraktive Cityrouten. Hiesige Forschungseinrichtungen wie das FZI arbeiten an autonomen Shuttles für die letzte Meile. In der Nordstadt soll auf fast 30 Hektar ein neuer Stadtteil entstehen, ein Modellquartier auf Basis nachhaltiger Mobilität und grüner Energieversorgung. Projekte wie die regiomove App des KVV sorgen auch digital für eine intermodale Vernetzung alle Verkehrsmittel, Bus und Straßenbahn ebenso wie Car- und Bikesharing. Und mit dieser digitalen Lösung kehren wir zurück zur IT-TRANS, der zentralen Fachmesse rund um Digitalisierung im öffentlichen Verkehrswesen, die mit ihren Partnerinnen und Partnern und Ausstellenden einen starken Beitrag leistet, den ÖPV noch attraktiver zu gestalten.

So now you know why Karlsruhe is an unrivalled location for IT-TRANS, the central exhibition for digitalisation in public transport, which, together with its partners and exhibitors, is driving the future of mobility.

Sie wollen selbst auf der IT-TRANS ausstellen? Mehr Infos hier!

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2024-01-12
regioKArgo – Logistik mit Zukunft

Anfang Oktober 2023 wurde mit einem großen Kick-off bei dem Nahverkehrsunternehmen Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) der Startschuss für dieses innovative und auf vier Jahre angelegten Forschungsprojekt gegeben.

Grüne Bahn der AVG durchfährt eine grüne Landschaft

Das Projekt RegioKArgoTramTrain zielt darauf ab, den kombinierten Personen- und Warentransport in Straßenbahnwagen mit automatisiertem Be- und Entladen weiterzuentwickeln und in einem Reallabor zu demonstrieren. Für das optimale Be- und Entladen des Fahrzeugs soll eine KI-basierte Technologie im Schienenfahrzeug eingerichtet werden. Des Weiteren wird im Rahmen des Gesamtprojekts ein spezielles Logistikkonzept entwickelt, um einen langfristigen und wirtschaftlichen Betrieb einer „RegioKArgoTramTrain“ innerhalb von Städten und deren Umland abzubilden. Die AVG ist als kommunales Nahverkehrsunternehmen mit jahrzehntelanger Erfahrung federführend für die Umsetzung des Gesamtprojekts zuständig. Im Rahmen des Kick-off-Termins unter der Leitung von Projektleiter Dr. Christoph Rentschler (AVG) vereinbarten die folgenden am Projekt beteiligten Partner das weitere Vorgehen, um dieses erfolgreich durchzuführen.

Um das Gesamtprojekt zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen, arbeiten zahlreiche Partner mit großem Einsatz gemeinsam an dessen Umsetzung. Hierzu gehören: Automotive Engineering Network e.V. (aen e.V.), Forschungszentrum Informatik (FZI), Hochschule Furtwangen (HFU), Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft (HKA), INIT Innovative Informatikanwendungen in Transport-, Verkehrs- und Leitsystemen GbmbH (INIT), INOVAPLAN GmbH, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), MARLO Consultants GmbH, Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU), SEW-Eurodrive GmbH & Co KG, SimPlan AG, TechnologieRegion Karlsruhe GmbH (TRK) und die TransportTechnologie-Consult GmbH (TTK). Das zuvor erwähnte KIT ist mit dem Institut für Fahrzeugsystemtechnik (FAST) und dem Institut für Verkehrswesen (IfV) am Projekt beteiligt. Die benannten Partner haben im Vorfeld als Bietergemeinschaft im Rahmen eines europaweiten Vergabeverfahrens den Zuschlag erhalten.

Das Projekt „RegioKArgoTramTrain“ wurde 2021 im Rahmen des Landeswettbewerbs „RegioWIN 2030 – Regionale Wettbewerbsfähigkeit durch Innovation und Nachhaltigkeit“ als eines von landesweit 24 Leuchtturmprojekten prämiert. Der Wettbewerb ist ein zentraler Baustein im Rahmen der Förderung aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Baden-Württemberg in der Förderperiode 2021-2027. Drei der 24 prämierten Leuchtturmprojekte sind Wettbewerbsbeiträge der TechnologieRegion Karlsruhe (TRK).

Um regionale Strukturförderung zu betreiben, erhält Baden-Württemberg in der Förderperiode 2021-2027 rund 279 Millionen Euro von der Europäischen Union aus dem EFRE. Das EFRE-Programm Baden Württemberg 2021-2027 ist an der Innovationsstrategie Baden-Württemberg ausgerichtet und unterstützt die Schwerpunkte Zukunftstechnologien und Kompetenzen sowie Ressourcen- und Klimaschutz.

Der Wettbewerb RegioWIN 2030 zielt darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit in den Regionen durch Innovation und Nachhaltigkeit zu verbessern und damit zu einer zukunftsfähigen Regionalentwicklung beizutragen. Die Wettbewerbsregion TechnologieRegion Karlsruhe hat zusammen mit Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und der Gesellschaft ihre Regionale Entwicklungsstrategie mit drei dazugehörigen Leuchtturmprojekten erarbeitet und beim RegioWIN-Wettbewerb eingereicht. Im April 2021 prämierte die Landesregierung die TechnologieRegion Karlsruhe mit ihren allen drei Leuchtturmprojekten.

2023-12-13
Karlsruhe – the place to be

Wenn Touristen an Karlsruhe denken, denken sie an das ZKM, an das Schloss mit dem Badischen Landesmuseum, die wunderschönen historischen Gebäude der Fächerstadt, das viele Grün.

Wenn wir an Karlsruhe denken, denken wir an Informatik, Technologie, an die erste E-Mail der Welt. Kurz gesagt an die „TechologieRegion Karlsruhe“!

KIT
Foto: Karlsruher Institut für Technologie

Karlsruhe hat eine lange Tradition in Sachen akademischer Bildungs- und Forschungseinrichtungen. Mehr als zehn Hochschulen – von Technologie über Ökonomie bis zu Kunst und Musik prägen die Stadt im Süden Deutschlands. Aber wussten Sie eigentlich, dass Karlsruhe die erste und größte Informatik-Fakultät Deutschlands beherbergt? Daraus ging inzwischen eine der weltweit renommiertesten Forschungsuniversitäten hervor: das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), eine von dreizehn „Exzellenzuniversitäten“ in Deutschland.

Das KIT bietet nicht nur Studiengänge rund um Wirtschaftsingenieurwesen, Informatik, Maschinenbau und Elektrotechnik, sondern auch diverse spannende Mobilitätsprojekte, darunter beispielsweise das Projekt TEMPUS zum Stadtbus-Platooning.

Auch das Forschungszentrum Informatik FZI ist in Karlsruhe zuhause, renommiert unter anderem für seine Arbeiten rund um autonome Shuttles, ebenso wie das Fraunhofer Institut für Sicherheit in der Informationstechnologie.

Übrigens sind die genannten Institutionen sowie viele weitere Partner im Rahmen des sogenannten „Karlsruhe Mobility Lab“ regelmäßig unterwegs, um gemeinsam Innovationen made in Karlsruhe vorzustellen, unter anderem beim UITP Global Public Transport Summit in Barcelona ebenso wie – natürlich! – bei der IT-TRANS 2024.

Als Beispiel für Technology meets Mobility stellen wir Ihnen heute ein Projekt des Fraunhofer ISI vor: Das MobileCityGame wurde im November 2023 mit dem Deutschen Mobilitätspreis ausgezeichnet und beinhaltet eine App, mit der sich Stadtplaner ebenso wie kommunale Entscheidungsträger, Verkehrsbetriebe oder interessierte Bürger vorab informieren können, welche Auswirkungen Entscheidungen im späteren Betrieb haben. Wieviel CO2 kann ich einsparen, wenn ich einen Radschnellweg baue? Wieviel effizienter läuft mein ÖPV, wenn ich eine Buslinie verlege oder eine neue schaffe? Im Interview erläutert Projektleiter Dr. Claus Doll, was die MobileCity-App kann und für wenn sie gedacht ist.

Foto: Fraunhofer ISI

Herr Doll, was ist die MobileCity App?

Mit der MobileCity-App wollen wir die Nutzung von Verkehrs- und Nachhaltigkeitsmodellen demokratisieren und für Alle erfahrbar machen. Um dies zu erreichen, haben wir verschiedene komplexe Simulationsmodelle unseres auf ihre wesentlichen Bestandteile reduziert, so dass diese auf Tablets und Smartphones laufen. Daneben haben wir den Modellkern mit zahlrechen Recherchen, Expertengesprächen und dem breiten Wissen des Teams aus Mobilität, Technologie, Soziologie und Psychologie, Ökonomie und Umwelt gestaltet.

Im Ergebnis haben wir ein interdisziplinäres und dynamisches Werkzeug geschaffen, welches die Wirkung von Strategien der Mobilitätswende auf Verkehr, Klima, Lebensqualität und Finanzen bis 2050 darstellt.

Wofür kann die MobileCity App eingesetzt werden?

Anwendungsfelder sehen wir in der Vorbereitung kommunaler Mobilitätspläne, Kommunikation, Bürgerbeteiligung und die Ausbildung zukünftiger Expertinnen und Experten. In jedem Fall soll MobileCity zur Diskussion unter Fachleuten sowie mit und unter Bürgerinnen und Bürgern anregen. Entscheidend für die Nutzung und Verbreitung von MobileCity war und ist die Gestaltung einer ansprechenden und intuitiven Oberfläche.

Das heißt, jeder kann die App nutzen?

In einem dreijährigen Forschungsprojekt mit Unterstützung des BMBF haben wir jetzt einen frei verfügbaren und kostenlosen Demonstrator für den Personenverkehr in Karlsruhe in den App-Stores von Apple und Google veröffentlicht. Wir, das sind 30 Kolleginnen und Kollegen aus zwei Fraunhofer-Instituten, vier Instituten des KIT und der Takomat GmbH. Wir würden uns sehr freuen, wenn der Deutsche Mobilitätspreis 2023 dazu beitragen kann, MobileCity weiterzuentwickeln, auf andere Städte zu übertragen und unter realen Bedingungen anzuwenden.

Vielen Dank für diese Einblicke – und herzlichen Glückwunsch!

Übrigens: In unserem nächsten Blogpost sprechen wir über die Entwicklung des ÖPV in Karlsruhe anhand eines beispielhaften Großbauprojekts, der Kombilösung.

2023-12-08
Vernetzte Mobilitäts-Apps: Regional gut aufgestellt, national mit Luft nach oben

Auch Verkehrsverbünde reagieren auf den Trend. Die Entwicklung steht allerdings noch am Anfang. Und sie ist von Rückschlägen gekennzeichnet.

IT-TRANS - Woman in tram checking her mobile phone

Erfolg für den Hamburger Verkehrsverbund: In einer Studie von Civity belegte die App HVV Switch kürzlich einen der Top-Plätze. Die Consulting-Agentur hatte die Kundenbewertungen von Mobilitäts-Apps analysiert. Ergebnis für HVV Switch: Die App könne mit kommerziellen Konkurrenten wie Freenow mithalten und werde „marginal sogar besser bewertet“.

Lorbeeren für einen Verkehrsverbund – mit Blick auf Mobilitäts-Apps gehört das in Deutschland keineswegs zum Normalfall. Doch es gibt Anbieter, die ihre App-Entwicklung konsequent vorantreiben, etliche davon sind auch als Ausstellende bei der IT-TRANS 2024 in Karlsruhe zu Gast.

Auch der HVV ist ein schönes Beispiel dafür. In der Switch-App finden sich neben den Angeboten für Bus und Bahn inzwischen auch die von Unternehmen wie Moia, Sixt Share, Miles, Free2Move, Share Now sowie die E-Roller-Anbieter Tier und Voi. „Damit sind heute schon alle relevanten free floating Carsharer Hamburgs in der App zu finden“, sagt HVV-Sprecherin Constanze Salgues. Als nächstes sollen der On-Demand-Service HVV Hop sowie StadtRad angebunden werden.

Und nicht nur das. Zudem ist es dem HVV gelungen, sämtliche Angebote innerhalb der App auch buchbar zu machen. Genaue Angaben zum Kaufverhalten der Nutzer macht der Verkehrsverbund nicht. Allerding sprechen die steigenden Download-Zahlen für den Erfolg von HVV Switch: Mehr als 1,1 Mio. mal würde das Hilfsprogramm bisher heruntergeladen.

Andere Verkehrsunternehmen reagieren ebenfalls. Dazu gehören unter anderem die Berliner Verkehrsbetriebe mit ihrer App BVG Jelbi, die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVgo), der Karlsruher Verkehrsverbund (RegioMove) oder der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMVgo). Neben Car- und Bike-Sharing-Anbietern sowie E-Roller-Vermietern, finden sich in RMVgo inzwischen auch Taxi-Angebote. Allerdings: Die Angebote Dritter sind innerhalb der App bisher nicht buchbar. Stattdessen wird der Nutzer zum jeweiligen Unternehmen weitergeleitet.

Ein Bruch in der User Experience, die bei den Hilfsprogrammen der Verkehrsverbünde noch keine Seltenheit ist. Ein Grund dafür: Es fehlen standardisierte Schnittstellen, was die Tiefenintegration – also die Buchbar-Machung, aber auch die Abrechnung – der Angebote von Drittanbietern innerhalb der App selbst erschwert. „Eine Standardisierung an dieser Stelle würde die Integration deutlich vereinfachen, beschleunigen und attraktiver machen“, sagt RMV-Sprecher Maximilian Meyer.

Hinzu kommt: Wer Angebote buchbar und abrechenbar machen will, braucht den Zugriff auf entsprechende Daten des Drittanbieters. In der Zusammenarbeit sei daher „Transparenz und Vertrauen von entscheidender Bedeutung“, erläutert HVV-Sprecherin Constanze Salgues. Das allerding sind Währungen, mit denen in der gesamten Mobilitätsbranche auf Grund des starken Wettbewerbs bisher nicht übermäßig gehandelt wird.

Dabei wächst der Druck, vor allem auf die Verkehrsverbünde. Private Anbieter versuchen das Geschäft mit der Vermittlung intermodaler Angebote zunehmend für sich zu erschließen. Das gilt etwa für Freenow, das gilt aber auch für Google Maps. Schon länger versucht das Unternehmen aus Mountain View in Kalifornien seinen Kartendienst zur Super-Mobilitätsapp aufzubauen. In Deutschland finden sich dort bereits Angebote unter anderem der Deutschen Bahn, von Flixtrain und Flixbus. Allerdings: Buchbar sind die Angebote auch bei Google Maps nicht. Der Nutzer wird auch hier zum jeweiligen Anbieter weitergeleitet.

Wie schwierig eine zunehmende Vernetzung von Mobilitätsanbietern ist, zeigen auch die jüngsten Entwicklungen um die App Mobility Inside. Die Digitalinitiative der ÖPNV-Branche hatte zum Ziel, über eine einzige Plattform Fahrplan- und Tarifdaten von Bus- und Bahnunternehmen, die Buchung von Sharing-Angeboten und On-Demand-Verkehren sowie weiteren Mobilitätsdienstleistern den Fahrgästen regionsübergreifend zur Verfügung zu stellen. Seit April 2022 stand die App zum Download bereit. Getragen wurde die Initiative von Gesellschaftern wie der Deutschen Bahn, den Stadtwerken München und dem Rhein-Main-Verkehrsverbund.

Nun allerdings stellte die Gesellschafterversammlung ihre Geschäftstätigkeit ein. Als Grund wurde die Entscheidung von Bund und Ländern genannt, für das Deutschlandticket keine bundesweite Plattform zu unterstützen. Allerdings: Schon davor verlief der Aufbau der Plattform schleppend.

Beim Rhein-Main-Verbund wird das Aus für Mobility Inside dennoch als vertane Chance kritisiert. „Ich halte das für einen großen Fehler, da das angesichts permanenter Kostensteigerungen schmaler gewordene finanzielle Budget für den ÖPNV nach effizienter Zusammenarbeit und Kooperation und dem Heben von Synergien schreit“, sagt RMV-Geschäftsführer Knut Ringat.

Bis ÖPNV-Kunden eine überregionale Mobilitäts-App mit breitem Angebot nutzen können, die zudem auf der Plattform selbst buchbar sind, dürfte es noch ein weiter Weg sein.

2023-11-13
(((etiCORE - Neuer Standard für digitale Tickets verfügbar

(((etiCORE erscheint auf Englisch und steht so auch Verkehrsunternehmen und Herstellern aus dem nicht-deutschsprachigen Ausland zur Verfügung. Auf der IT-TRANS vom 14. Bis zum 16. Mai 2024 können Besuchende den neuen Standard vor Ort und persönlich am Stand des VDV eTicket Service erläutern lassen.

Der VDV eTicket Service hat den Standard des deutschen ÖPNV einer Kernsanierung unterzogen: Die neue Version der VDV-Kernapplikation, (((etiCORE, steht ab sofort im ASM-Tool des VDV eTicket Service für Verkehrsunternehmen und Hersteller zur Verfügung. Das ASM-Tool finden Sie hier: https://asmtool.eticket-deutschland.de/

Die Erneuerung des Standards ist wegen neuer Entwicklung in der IT-Sicherheit und der zunehmenden Nutzung von Smartphones erforderlich geworden. Neben neuen Schutzmechanismen, einer deutlichen Verschlankung des Standards und der Beschleunigung von Ausgabe- und Kontrollprozessen bei eTickets, wurden auch die Sprache und der Service für Entwickler verändert: Die VDV-Kernapplikation ist als textbasierte Spezifikation nur in deutscher Sprache verfügbar. (((etiCORE wurde dagegen vollständig in Englisch entwickelt und bietet so auch internationalen Entwicklern Zugang zu einem standardisierten Softwaremodell und Entwicklungs-Tools.

"Für die Branche ist die Einführung von (((etiCORE ein herausragender Meilenstein. Im europäischen Vergleich ist das wirklich Champions League. Wir verfügen mit (((etiCORE über einen offenen interoperablen, nationalen Ticketingstandard der uns für zukünftigen Entwicklungen der Mobilität sicher und flexibel aufstellt."

(((etiCORE ist wie auch die VDV-Kernapplikation ein offener Standard, den die Branche aktiv mitgestaltet und allen Herstellern zu Verfügung steht. Mit (((etiCORE nutzt der deutsche ÖPNV eine gemeinsame nationale digitale Infrastruktur, um sichere Tickets deutschlandweit ausgeben und kontrollieren zu können. Neben Chipkarten und Smartphones können mit (((etiCORE auch zukünftige Technologien integriert werden.

Heute nutzen über 700 Verkehrsunternehmen und -verbünde bzw. rund 95 % aller ÖV-Unternehmen den gemeinsamen Standard und die zentralen Systeme von (((eTicket Deutschland.

2023-11-09
Account Based Ticketing im ÖPNV: Die smarte Art zu reisen

Die gute alte Papierfahrkarte im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) hat vielerorts zwar immer noch nicht ausgedient – doch der technologische Fortschritt, ob Smartphone oder Chipkarte, drängt sie schon länger in den Hintergrund. Solche Medien-basierten Tickets erfordern jedoch die Registrierung eines Nutzer-Accounts. Vor Fahrtantritt bzw. beim Kauf der Chipkarte wird das Ticket (und auch der Preis) immer noch vorab festgelegt – die Entscheidung, ob an dem entsprechenden Tag eine Tagesfahrkarte günstiger wäre oder nicht, muss also bei Antritt der ersten Fahrt getroffen werden. Diese Inflexibilität hat in den letzten Jahren zum Aufstieg des Account Based Ticketing (ABT) beigetragen. Deshalb ist es wenig überraschend, dass e-Ticketing im Allgemeinen und ABT im Speziellen eines der großen Themen der kommenden IT-TRANS sein wird: Je einfacher es Nutzende haben, den ÖPV zu nutzen, desto schneller kann die Verkehrswende gelingen.

ABT bietet den Nutzern deutlich mehr Freiheit als seine Vorgänger, denn es benötigt keine App oder spezielle Chip-Karte – das sog. Token, über das die Zahlung abgerechnet wird, können auch kontaktlose Bank- oder Kreditkarten, mobile Wallets mit Zugriff auf Apple Pay und Google Pay sowie damit verknüpfte Wearables und Smartwatches sein. Diese Token erfordern keinerlei Registrierung vorab, die Nutzung erfolgt im „Tap-in, Tap-out“-Verfahren. Die Daten liegen hierbei nicht mehr auf der Chipkarte oder dem Smartphone, sondern in einem Account auf einem gesicherten Server bzw. Cloud-Speicher. Der Account verfolgt alle Fahrten, die mit diesem Token über den Tag verteilt vorgenommen werden und bucht nach dem Ablauf eines festgelegten Zeitraums den günstigsten Fahrkarten-Preis, basierend auf dem Nutzungsmuster und der Anzahl erfolgter Fahrten. So bietet ABT einen unkomplizierten Zugang zum ÖPNV ohne Tarifdschungel – für Vielfahrer, Gelegenheitsnutzer oder Touristen.

Zukünftig soll dies auch jenseits von statischen U-Bahn-Drehkreuzen und Bus-Tap-In-Kartenlesern möglich sein. In Großbritannien arbeiten die Unternehmen Unicard und Amdocs bereits an Lösungen, die auch Mikromobilität integrieren. Gemeinsam entwickeln sie ein verkehrsmittel- und betreiberübergreifendes „Tap-in, Tap-out"-Ticketing-System für Bahn, Straßenbahn, Bus sowie andere Angebote wie stationslose Leihräder oder E-Scooter. Das ABT-System von Unicard unterstützt kontaktloses Reisen, das durch Token in Form von Smart Tickets, Smart Cards, mobilen Apps oder digitalen Geldbörsen ermöglicht wird. Die cloudbasierte Zahlungsplattform von Amdocs, die auf Amazon Web Services läuft, ermöglicht die schnelle und einfache Ergänzung und Integration neuer Verkehrsmittel und zusätzlicher Betreiber. Die Übernahme des Smart-Ticketing-Unternehmens Ecebs von Visa und die damit verbundene Erweiterung des Portfolios um kontaktlose EMV-Zahlungen gibt Unicard außerdem die Möglichkeit, seine Dienste auch international jenseits des britischen Marktes anzubieten.

Einen einfachen Zugang zu Bus- und Bahnverkehren ohne vorherige Ausgabe eines proprietären Nutzermediums und ohne vorherige Tarifkenntnisse zu erhalten: Das ist wohl immer noch die Wunschvorstellung vieler potenzieller ÖPNV-Kunden. ABT schafft die technischen Voraussetzungen dafür, diesem Kundenwunsch einen großen Schritt näher zu kommen. Daher verwundert es nicht, dass sich Technologie- und Zahlungsanbieter wie auch Verkehrsverbünde und Verkehrsunternehmen zunehmend mit diesem Ansatz beschäftigen und international immer mehr ABT-Projekte ausgerollt werden.

Mehr zu den Key Topics der IT-TRANS...

2023-10-19
Werden Sie Speaker auf der IT-TRANS Konferenz 2024!

Digitalisierung und IT im öffentlichen Personenverkehrs (ÖPV) sind im Wandelt begriffen. Technologische Innovationen und Mobilitätstrends revolutionieren die Branche und das urbane Verkehrswesen. Und es gibt nur eine Fachmesse und Konferenz, die diese Zukunft mitdefiniert – werden Sie ein Teil davon!

Die IT-TRANS findet vom 14. bis zum 16. März 2024 in Karlsruhe statt – ab heute haben Sie die Möglichkeit, sich noch bis zum 15. November im Rahmen unseres Call for Contributions als Rednerin oder Redner zu bewerben.

Auf der gemeinsam von der UITP und der Messe Karlsruhe organisierten Veranstaltung trifft sich die ÖPV-Branche, um sich auszutauschen, zu diskutieren und neue IT-Lösungen zu entwickeln, um die Mobilität der Zukunft zu gestalten. Die Bandbreite reicht dabei von On-Demand-Mobilität und MaaS bis hin zu autonomen Fahrzeugen und Big Data.

Wenn Sie die Mobilitätsrevolution aktiv mitgestalten möchten, reichen Sie Ihren Vorschlag für einen Vortrag auf der IT-TRANS Konferenz bis zum 15. November 2023, 23:59 Uhr MEZ bei uns ein. Wir freuen uns über Präsentationen, die sich auf Ihr eigenes Fachwissen stützen und einen interessanten Beitrag zu aktuellen Themenstellungen leisten.

Die Hauptthemen der IT-TRANS 2024 sind:

  • Künstliche Intelligenz
  • Digitale Transformation
  • Ticketing und Bezahlung
  • Konnektivität, 5G und Telekommunikation
  • Cyber-Sicherheit
  • Shared Mobility und Mobility-as-a-Service (MaaS)
  • Datenstandards und -Governance
  • Autonome Mobilität

Interessieren Sie sich für unsere Schwerpunktthemen 2024? Dann reichen Sie jetzt Ihren Vorschlag für einen Vortrag ein!

Einreichungen sind unabhängig von von einer Mitgliedschaft in der UITP und für Einzelpersonen aus allen Organisationen offen. Die ausgewählten Beiträge werden vom Programmkomitee der passenden Session zugewiesen.

Viel Glück!

2023-10-13
Von der IT-Sicherheit zur Resilienz

Ende Oktober 2022, die Dänischen Staatsbahnen (DSB) müssen auf Seeland für mehrere Stunden den gesamten Betrieb einstellen. Hacker haben die Testumgebung einer betriebskritischen Lokführer-App geknackt. Da zunächst nicht ausgeschlossen werden kann, dass weitere Bereiche betroffen sind, wird der Zugverkehr vorsichtshalber stillgelegt - ein Albtraum für die DSB.

Digitalisierung und Sicherheit: Wo Prozesse Computern überlassen werden, steigt leider auch die Gefahr von Hackerangriffen – das ist längst auch dem Bahnsektor klar. Inzwischen wird Risiken aber nicht mehr nur noch mit Konzepten für Cybersecurity vorgebeugt. Vielmehr macht das Schlagwort von der technischen Resilienz die Runde. „Es braucht Sicherheitskonzepte, die weit umfassender sind als bisher. Auch auf der kommenden IT-TRANS 2024 ist das Thema Resilienz daher selbstverständlich mit an Bord. Denn viele unserer Ausstellenden bieten ausgefeilte Konzepte an – und die IT-TRANS ist die bewährte Plattform, wo Anbietende, Kunden und Partnerinnen und Partner sich vernetzen, voneinander zu lernen und Synergien erkennen,“ so Markus Kocea, Senior Product Manager der IT-TRANS. Rund 280 Ausstellende werden erwartet und stellen unter andere Lösungen in Sachen Cyber Security, Big Data oder Künstliche Intelligenz im öffentlichen Personenverkehr vor.

Im Bereich Bahnverkehr stellte Frauscher Sensortechnik aus St. Marienkirchen in Österreich im Sommer ein schönes Beispiel für ein resilientes Sicherheitskonzept vor: Gemeinsam mit der Fachhochschule St. Pölten hat das Unternehmen eine Lösung entwickelt, um Attacken auf Sensoren an Achszählern abzuwehren. Dabei lernt das System bei jedem Angriff hinzu – möglich machen das Maschinelles Lernen und Deep Learning, Methoden künstlicher Intelligenz (KI) also. Auch für mittelständische Unternehmen wird es immer wichtiger, solche Lösungen anzubieten. Ein Grund: Große Fahrzeughersteller wie Siemens Mobility und Alstom – die sich längst ebenfalls intensiv mit KI befassen – erfordern von Zulieferern immer mehr Cybersicherheits-Nachweise.

Eine sinnvolle Strategie, um solche Herausforderungen zu bewältigen, heißt Security by Design. Dabei wird Sicherheit bereits bei der Produktentwicklung mitgedacht, statt sie als Lösung nachzurüsten. Auch im Bahnsektor spiele Security by Design eine wachsende Rolle, sagt Gottfried Greschner, Vorstandsvorsitzender von INIT - das Unternehmens bietet Sicherheits-IT für den Mobilitätsbereich an. Man dürfe jedoch nicht vergessen, dass sich der Bahnsektor in einer „Übergangszeit“ befinde. Auch auf Grund ihrer hohen Lebensdauer seien immer noch viele Altsysteme im Einsatz, „die eben diese sicherheitsrelevanten Prozesse nicht abbilden“. Das Thema Nachrüstung wird die Schienenbranche daher auch weiterhin begleiten.

Server Raum mit Quellcode

Neue Lösungen digitaler Konnektivität drängen jedoch schon heute in den Markt. Wichtig sind sie etwa, um moderne Zugbeeinflussungssysteme wie ETCS oder den digitalen Zugfunk FRMCS auszubauen. Zudem bieten Cloud Computing oder neue Mobilfunkstandards nicht zuletzt den Fahrgästen mehr Komfort. Damit die Infrastruktur entlang der Strecke und im Fahrzeug für solche Lösungen nicht mehrfach aufgebaut werden muss, hat Unternehmen Sysgo eine Plattform gebaut, auf der jeglicher Datenaustausch zentral gesteuert werden kann. Dabei werde Informationssicherheit und Datenübertragung durch eine „strikte Kapselung und Trennung aller Kommunikationskanäle“ gewährleistet, sagt Oliver Kühlert, Head of Innovation Lab bei dem Unternehmen. In der Autoindustrie ist Sysgo mit einer solchen Plattform bereits erfolgreich unterwegs.

Der Begriff der Resilienz bezieht sich allerdings nicht ausschließlich auf digitale Sicherheit. Vielmehr wird darunter auch der Schutz analoger kritischer Infrastruktur wie Schienen oder die gesamte Betriebstechnologie verstanden – Fachleute sprechen hier von operationaler Sicherheit (OT). Dass auch hier Risiken bestehen, zeigte etwa der Anschlag im Oktober 2022 in Norddeutschland, bei dem Lichtwellenkabel beschädigt wurden, und so die Kommunikation zwischen Leitstellen gestört wurde.

Im Bahnsektor wird deshalb inzwischen dazu übergegangen, das Thema Sicherheit ganzheitlicher zu denken – die Rede ist von der IT/OT-Sicherheit. Mit der Thematik hat sich etwa auch schon das Deutsche Zentrum für Schienenverkehrsforschung (DZSF) beschäftigt. Das Ergebnis einer DZSF-Studie: Viele Bahnunternehmen wünschen sich eine prominentere Rolle des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) im Schienensektor, weil geltende Normen wie KritisV oder EN 50657 als zu allgemein empfunden werden.

Dass zumindest IT-Sicherheit den Bahnsektor auch künftig stark beschäftigen wird, ist sicher. Eine Umfrage von Trend Micro, Anbieter von Cyber-Sicherheitslösungen, ergab: 63 Prozent der befragten Unternehmen wollen mehr in ihre IT-Sicherheit investieren. Wirklich effizient kann das aber nur sein, wenn die OT-Sicherheit Schritt hält. Doch das Bundesverkehrsministerium und die Deutsche Bahn haben bereits Maßnahmen angekündigt: Auch auf Grund der Anschläge in Norddeutschland sollen Kameras und Sensoren an Strecken aufgebaut werden sowie die Sicherheit durch Polizei und Wachdienste verstärkt werden. So wachsen IT- und OT-Sicherheit immer stärker zusammen.

Egal ob Pandemie, Energiekrise, Hackerangriffe oder andere unvorhergesehene Ereignisse: Das öffentliche Verkehrswesen kann sich, gerade dank moderner Softwarelösungen immer umfassender auf Krisenfälle vorbereiten, Modelle durchspielen, um in Ernstfall schnell einsatzbereit zu sein oder ihre Infrastruktur oder IT-Systeme zu schützen. Auf der IT-TRANS sind unter anderem Ausstellende wie Funkwerk Security Solutions oder Stahl Computertechnik vor Ort, um ihre Lösungen rund um Sicherheit in der IT vorzustellen.

Mehr Infos über unsere Ausstellenden finden Sie HIER!

2023-09-19
Warnung vor gefälschten Mails

In den vergangenen Tagen sind uns einzelne Mails gemeldet worden, die vermeintlich im Namen der Messe Karlsruhe verschickt werden. Vorrangig werden…

- Konto- und Zahlungsdaten angefragt,

- Daten von anderen Ausstellenden, Besuchenden oder Pressevertretenden zum Kauf angeboten oder

- kostenpflichtige Einträge in angebliche Ausstellerdatenbanken angeboten

Als Absender und in der Signatur wird die Messe Karlsruhe angegeben, an den Mailadressen ist jedoch schnell erkennbar, dass es sich um Spam bzw. Phishing handelt.

Wir bitten Sie, entsprechende Mails nicht zu beantworten, keine Daten zu übersenden und vor allem keine Anhänge zu öffnen. Im Zweifelsfall empfehlen wir, mit uns Kontakt aufzunehmen. Gerne steht Ihnen das Team der IT-TRANS Ihnen für eine Rücksprache telefonisch zur Verfügung. Unsere Kontaktdaten finden Sie HIER.

2023-08-18
Karlsruhe erweitert die Hotelkapazitäten

Wer kennt es nicht? Nach einem Messetag mit vielen neuen Eindrücken und Kontakten und einem abendlichen Networking-Event ist eine Portion Erholung und Ruhe im Hotelzimmer angesagt. Doch die sind gerade an Messetagen heiß umkämpft. Umso mehr freut es uns als Messeteam, dass die Karlsruher Hotellerie in diesem und im kommenden Jahr ihre Kapazitäten deutlich erweitert. Entstehen werden 2.300 bis 2.500 neue Hotelbetten in fünf neuen Hotels.

Bereits eröffnet sind das Intercity Hotel, das Premier Inn Hotel am Wasserturm sowie das Styles Hotel an der Messe. Im Herbst dieses Jahres gehen zusätzlich das Moxy und das Motel One an den Start – perfektes Timing also für die kommende IT-TRANS vom 12. bis zum 14. Mai 2024. Informationen zur genauen Eröffnung und den jeweiligen Kapazitäten finden Sie auf den Hotel-Websites.

Diese deutliche Erhöhung der Hotelkapazitäten in Karlsruhe macht es zukünftig für Ausstellende wie Besuchende noch leichter, ihren IT-TRANS-Besuch vorzubereiten. Seien Sie bei der IT-TRANS 2024 dabei und buchen Sie HIER noch heute Zimmer für sich und Ihre Mitarbeitenden!

2023-08-09
Die S-Bahn München setzt neue Standards bei den Fahrgastinformationsdiensten

Veränderungen bei den Fahrgastinformationsdiensten lassen aber auch die jüngsten Beschlüsse des Bundeskartellamts zum Online-Ticketvertrieb erwarten.

Fahrgäste in München dürfen sich freuen: Sie werden bald in S-Bahnen unterwegs sein, die zu den modernsten überhaupt gehören – ab Ende 2028 wird Siemens Mobility die ersten Fahrzeuge an die Deutsche Bahn (DB) ausliefern. Gemeinsam stellten Vertreter der bayerischen Landesregierung und der beiden Unternehmen jüngst die neuen Züge vor.

Ob Gratis-W-Lan, mobilfunkdurchlässige Fensterscheiben oder USB- und herkömmliche Steckdosen: Das alles wird unter anderem Teil der Ausstattung sein. Bemerkenswert sind die Züge – von denen Siemens Mobility zunächst 90 Stück für rund zwei Mrd. Euro ausliefern wird – aber auch mit Blick auf die Fahrgastinformationsdienste, die sie bieten.

Außen an den durchgängigen, mehr als 200 Meter langen Fahrzeugen wird es zunächst ein seitliches LED-Band geben in der jeweiligen Linienfarbe. So erkennen die Fahrgäste an den Stationen sofort, um welche Linie es sich handelt.

Außerdem wurden insgesamt 166 Displays außen und innen in den Zügen verbaut: Im Außenbereich informieren mehr als 60 Displays über den Türen über die Linie, das Fahrziel und die Zwischenhalte. Dank hoher Auflösung können auch weitere Informationen angezeigt werden, etwa zur Auslastung oder zu gesperrten Türen.

Im Innern finden sich mehr als 100 weitere Displays. Sie informieren unter anderem über die nächste Station, den Fahrtverlauf, aktuelle Störungen und bieten Platz für ein Fahrgast-TV. Die Bildschirme über den Türen geben zudem Orientierung über den Bahnsteig an der nächsten Station: So können die Fahrgäste etwa über die Ausgänge oder den Standort von Fahrstühlen informiert werden.

„Deutschlands modernste S-Bahn-Züge sind ein wichtiger Baustein der Mobilitätswende in der Region München. Jeder einzelne der neuen XXL-Züge ersetzt in der Rushhour 1500 Autos“, sagte Evelyn Palla, DB-Vorständin Regionalverkehr, bei der Präsentation der Züge. „Das ist der Nahverkehr der Zukunft.“

Real-time information thanks to state-of-the-art data processing for local and long-distance transport

"Many of our contacts in transport companies, administration or industry assume that IT-TRANS focuses solely on local passenger transport. This is of course not the case," explains Markus Kocea, Senior Product Manager at IT-TRANS. “In fact, exhibitors offer solutions for local, regional and long-distance transport requirements in line with the needs of passengers who want to travel and obtain information seamlessly intermodally, and interoperably.”

Another striking feature of the new passenger information solutions is that DB is increasingly relying on real-time information processing in the background. This is made possible by software systems that process data from the vehicles and make the infrastructure faster and better. Such solutions have led to ever better ways of informing passengers in long-distance transport in the recent years.

One example is the DB Navigator app from Deutsche Bahn. Today, it also provides information about train capacity or connections. Numerous other improvements are already foreseeable, for example customers could be given the option of reserving seats via Seatmap.

Such developments could also be accelerated by the recent decisions of the Federal Cartel Office on ticket distribution. This authority also commented on the sharing of real-time and forecast data, which could drive the overall market for passenger information services. Companies like Flixtrain or online ticket distributors such as Trainline and Omio will also be given the opportunity to better inform guests about connections. The market for passenger information services is in a state of flux - and therefore remains particularly exciting.

2023-06-01
Besuchen Sie uns in Barcelona

Nur telefonieren ist nicht Ihr Ding? Sie bevorzugen ein persönliches Gespräch mit dem IT-TRANS-Team? Wenn Sie zu den 15.000 Expertinnen und Experten gehören, die Anfang Juni am UITP Global Public Transport Summit in Barcelona teilnehmen, dann sollten Sie auf jeden Fall an unserem Stand 7D102 vorbeischauen!

Dort finden Sie die neuesten Informationen über die führende Konferenz und Fachmesse für digitale Lösungen im öffentlichen Verkehr - wie Sie Aussteller werden können, wie Sie zusätzliche Sichtbarkeit vor Ort und digital generieren können und wie Sie das Beste aus den drei Tagen IT-TRANS vom 14. bis 16. Mai 2023 herausholen können. Besuchen Sie uns in Barcelona und erfahren Sie dort, welche Vorteile Sie als Aussteller auf der IT-TRANS erwarten!

IT-TRANS-Gewinnspiel

Die dreitägige IT-TRANS-Konferenz ist einer der Höhepunkte der Veranstaltung in Karlsruhe. Vor Ort am Stand in Barcelona können Sie an unserem Gewinnspiel teilnehmen und eines von sechs Konferenztickets gewinnen.

2023-05-15
„Eine Revolution für das deutsche Tarifsystem“

Entlastung für die Bürger, CO2-Einsparung für die Umwelt, Motor für die Verkehrswende – die Ansprüche an das Deutschlandticket, das seit dem 3. April 2023 erhältlich und ab Mai gültig ist, sind ähnlich hoch wie zuletzt beim 9-Euro-Ticket, das im Sommer 2022 eingeführt worden war. Das Deutschlandticket baut zwar auf den damaligen Erfahrungswerten auf, hielt für die Verkehrsbetriebe allerdings neue organisatorische Hürden bereit, die es zu bewältigen galt. Das IT-TRANS-Team sprach mit Expertinnen und Experten aus Unternehmen wie auch Verkehrsbetrieben über die Hürden bei der Einführung des 9-Euro-Tickets bzw. des Deutschlandtickets. Was bedeutet das Deutschlandticket für die Verkehrswende in Deutschland? Inwieweit ist die Digitalisierung in diesem Sektor angekommen? Benutzerfreundliches Ticketing und die damit verbundenen IT-Lösungen sind auch eines der Schlüsselthemen der kommenden IT-TRANS, der führenden Fachmesse und Konferenz zu digitalen Lösungen im öffentlichen Verkehr, die vom 14. bis zum 16. Mai 2024 stattfindet.

Eindeutiger Geburtshelfer für das Deutschlandticket war das 9 Euro-Ticket, ursprünglich ein befristetes Sonderangebot für Bürgerinnern und Bürger, das den öffentlichen Personennahverkehr attraktiver gestalten und gleichzeitig finanzielle Entlastung in Krisenzeiten bieten sollte. Das Ticket sollte nicht nur Pendler und Vielfahrer vor den rasant angestiegenen Energiekosten schützen, sondern den ÖPNV für jene Menschen attraktiver machen, die bislang überwiegend auf das Privatauto setzen. Insgesamt wurden über 52 Millionen 9-Euro-Tickets verkauft und damit rund 1,8 Millionen Tonnen CO2 eingespart, was ungefähr dem Ergebnis eines einjährig geltenden Tempolimits auf deutschen Autobahnen gleichkommt (1). Trotz des unumstrittenen Erfolgs sei ein solch günstiges Ticket auf Dauer nicht zu finanzieren, so die Verantwortlichen aus der Politik damals.

Basierend auf diesem Erfolg wurden vor allem die Rufe von Verbänden und Umweltorganisationen nach der Fortführung des 9-Euro-Tickets auch über den August hinaus immer lauter und so war schnell klar: Es sollte ein Folgeticket entstehen – das Deutschlandticket zu monatlich 49 Euro war geboren und bietet das gleiche Leistungsspektrum wie zuvor auch schon das 9-Euro-Ticket. Dabei soll es sich dieses Mal um eine längerfristige Lösung bzw. einen Kompromiss für Bahnreisende handeln, die vorerst bis 2025 mit einer jährlichen Beteiligung von Bund und Ländern in Höhe von 1,5 Milliarden als Verlustausgleich an die Verkehrsunternehmen getragen wird (2).

IT-TRANS Ticketing

Learnings aus der Einführung des 9-Euro-Tickets

Was für die Käuferinnen und Käufer des Spartickets jedoch auch schon 2022 nicht ersichtlich war: Der organisatorische Aufwand, der hinter der kurzfristigen Umstellung eines langjährigen Systems stand, der vor allem auch mit der omnipräsenten Problematik der verschiedenen Tarifgebiete und Verbundgrenzen zu tun hatte. Zwar war das 9-Euro-Ticket u.a. auch für die SSB – die Stuttgarter Straßenbahnen AG – mit über einer Million verkauften Tickets (deutschlandweit waren es 52 Millionen) ein voller Erfolg, allerdings war dafür auch einiges an Arbeit notwendig, so Mathias Hirth, Fachbereichsleiter Vertrieb. So mussten alle bereits bestehenden Abos mit dem 9-Euro-Ticket gleichgestellt werden, ohne dabei entweder Online- oder Papierticketnutzende bei diesem Prozess zu benachteiligen. „Wir mussten mit den Vorbereitungen für die Umstellung anfangen, noch bevor seitens der Politik die finalen Rahmenbedingungen feststanden“, so Hirth über den zeitkritischen Aspekt der Einführung. „Die Herausforderung war nicht, das 9-Euro-Ticket zum Verkauf anzubieten, sondern unter anderem das Zurückerstatten der Kosten, die Kundinnen und Kunden bei bisherigen Jahrestickets längst bezahlt hatten.“ Preissenkungen in diesem Ausmaß flächendeckend durchzuführen, war ein Novum und musste daher vollends neu implementiert werden.

„Die IT-TRANS ist seit über 15 Jahren die führende Fachmesse und Konferenz für digitale Lösungen im öffentlichen Personenverkehr. Da interessiert uns natürlich, was unsere Kunden, Ausstellende wie Besuchende, zur Zeit am meisten beschäftigt und wie sich der Markt in Deutschland, Europa und dem Rest der Welt beispielsweise beim Ticketing entwickelt. Das Deutschlandticket spiel hier natürlich eine wichtige Rolle und kann sich trotz aller Herausforderungen als echter Meilenstein in Sachen Verkehrswende entpuppen.“ führt Markus Kocea, Senior Product Manager der IT-TRANS, aus.

Der Weg zum Deutschlandticket

Für Karina Kloppenburg von IVU Traffic Technologies gestalteten nicht nur die vielen organisatorischen offenen Fragen, sondern auch die vielen To do’s bei der technischen Umsetzung die Umstellung als äußerst komplex. „Eine Herausforderung bestand in der Modernisierung der Vertriebskanäle und der Abosysteme in kurzer Zeit. Bis dato waren mobile Abosysteme über Smartphones eher die Ausnahme, weswegen hier viel in eine neue vertriebliche Infrastruktur investiert werden musste.“ Außerdem seien die Anforderungen des Deutschlandtickets auch unmittelbar vor dessen Einführung zum 01. Mai 2023 noch nicht vollständig definiert gewesen, was dazu geführt hat, dass Kundinnen und Kunden sich verunsichert fühlten.

Trotz aller Widrigkeiten ist die Einführung des Deutschlandtickets als Nachfolger des 9-Euro-Tickets ein Meilenstein für die Verkehrswende. „Ein Ticket für den Regionalverkehr und den ÖPNV in allen deutschen Städten - das ist eine Revolution für das deutsche Tarifsystem“, so Alexander Giegerich, Head of Sales & Marketing bei der ATRON Group. Jedoch schätzt auch ATRON die Umstellung vom 9-Euro-Ticket auf das Deutschlandticket als kosten- und zeitaufwändig ein: „In einigen Verbünden fehlt noch eine geeignete Vertriebs- und Kontrollinfrastruktur für ein rein digitales Ticket. Und Tickets auf Chipkarten sind für Kontrollzwecke nicht bundesweit elektronisch lesbar.“ Hinzu käme außerdem, dass das Deutschlandticket für alle Altersgruppen zugänglich sein soll, sodass eine ursprüngliche rein digitale Lösung letzten Endes als nicht ausreichend eingestuft wurde und daher doch noch ein Papierticket eingeführt wurde. Des Weiteren gibt Giegerich zu bedenken: „Auch im digitalen Bereich gibt es Herausforderungen. So ist zum Schutz vor Kopien und Manipulationen perspektivisch der Einsatz eines dynamischen Motics-Barcodes auf Smartphones geplant. Dies flächendeckend einzuführen wird mindestens bis Mitte 2024 dauern.“

Auch wenn der SSB nach eigener Aussage im Bereich des digitalen Ticketings schon seit einiger Zeit gut aufgestellt ist, sah sich die Stuttgarter Straßenbahnen AG dennoch einer organisatorischen Doppelbelastung gegenüber, da kurz vor der Einführung des Deutschlandtickets ebenfalls das Jugendticket BW zum 01. März 2023 an den Start ging. „Es zahlt sich aus, dass wir seit acht Jahren bereits sehr stark in das Digitale Ticketing investieren“, so Hirth.

Einigkeit besteht auch dahingehend, dass ein digitales, einheitliches Ticketing für die Zukunft unerlässlich ist, um Kundinnen und Kunden den Zugang zum ÖPNV so einfach wie möglich zu machen.

Günstiger, einfacher, flexibler – aber nicht für jeden

„Das Deutschlandticket ist auf jeden Fall eine Chance für den ÖPNV, da es den Nahverkehr für Fahrgäste attraktiver macht und flexibler genutzt werden kann. Auch die Nutzerfreundlichkeit steigt: Der Fahrgast muss sich nun keine Gedanken mehr über Tarifgrenzen machen, zumindest, solange er keine Mitnahmeoption und zusätzliche Angebote zum Deutschlandticket nutzen möchte“, sagt Kloppenburg von IVU. Vor allem Pendler, für die das Deutschlandticket nun deutlich erschwinglicher geworden ist als ein konventionelles Ticket, seien angesprochen. Die Expertinnen und Experten sind sich einig, dass das neue Sparticket viele Menschen zum längerfristigen Umstieg auf den ÖPNV bewegen wird. Doch auch hier gibt es zu beachten: „Für Gelegenheitsnutzer ist es teilweise noch günstiger, ein ‚normales‘ Ticket zu kaufen, ohne Verpflichtung zu einem Abonnement“, meint Giegerich von ATRON. Wichtig sei vor allem, die neue Kundschaft langfristig zu halten. „Denn wenn das Reiseerlebnis aufgrund von Verspätungen, Überfüllung oder anderen Unannehmlichkeiten negativ ausfällt, sind die Effekte des neuen Tickets nicht nachhaltig.“ Und in vielen Regionen greife das Deutschlandticket nicht, da gar keine entsprechende Taktung vorhanden ist. „Gerade im ländlichen Raum stellt sich die Frage der Nutzung des ÖPNV mangels eines Angebots oftmals leider nicht. Um den Menschen hier eine Alternative zum Auto bieten zu können, müssen erst bedarfsgerechte und flexible Mobilitätsangebote geschaffen werden. Aber auch hier gibt es bereits ermutigende Beispiele für funktionierende Bedarfsverkehre. Diese gilt es jetzt zügig auszubauen.“

Die Einführung des Deutschlandtickets war für die Verkehrswende unerlässlich, jedoch darf nach Ansicht der Fachleute die Entwicklung nun nicht stehen bleiben, gerade auch bei den Investitionen. „Nach wie vor besteht Nachholbedarf bei den Investitionen in die ÖPNV-Infrastruktur. Hier hinkt Deutschland hinterher, Nachbarländer wie die Schweiz oder Österreich investieren im Verhältnis deutlich mehr in ihre Infrastruktur trotz viel kleinerer Fläche. Beispiel: Deutschland investiert jährlich 125€ pro Einwohner, Österreich 270€“, so Karina Kloppenburg abschließend.

So wichtig der Preis bei der Entscheidung für den ÖPNV ist, so zentral sind auch Nutzerfreundlichkeit und Komfort beim Ticketing, um Kundinnen und Kunden langfristig für den Nahverkehr zu begeistern. Wenig überraschend gehört e-Ticketing zu den wichtigsten Themen auf der IT-TRANS - bei der vergangenen Ausgabe 2022 besuchten ein Drittel des Fachpublikums die Messe mit dem Ziel, sich über entsprechende Lösungen zu informieren Darüber hinaus zählten laut einer Besucherbefragung Fahrgastinformation, E-Mobilität und flexible und on-demand-Angebote zu den am stärksten nachgefragten Themengebieten, die auch auf der kommenden IT-TRANS im Mai 2024 auf der Agenda stehen.

(1) https://www.diepresse.com/6183023/co2-bilanz-des-9-euro-tickets-so-wie-ein-jahr-tempolimits-auf-deutschen-autobahnen (Abruf 09.05.2023)

(2) https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/tipps-fuer-verbraucher/regionalisierungsgesetz-deutschlandticket-2161096 (Abruf 09.05.2023)

2023-02-15
Innovation made in Karlsruhe – zu Gast in Barcelona

Vom 4. bis zum 7. Juni trifft sich das Who’s who des öffentlichen Verkehrswesens aus aller Welt in Barcelona zum UITP Global Public Transport Summit, dem führenden Event rund um nachhaltige Mobilität – und mit dem Karlsruhe Mobility Lab sind erneut zahlreiche Institutionen und Unternehmen aus der TechnologieRegion Karlsruhe (TRK) mit an Bord.

15 Partner aus Karlsruhe und Umgebung, Verkehrsunternehmen ebenso wie Vertretende aus Wirtschaft, Forschung und Kommune, präsentieren die Innovationskraft der Region in einem Gemeinschaftsstand, der aktuelle Themen wie autonomes und automatisiertes Fahren aufgreift. Bereits auf dem vergangenen UITP Summit 2019 in Stockholm und auf der IT-TRANS 2022 fand das Netzwerk mit seinen interdisziplinären Projekten internationale Anerkennung.

Jochen Ehlgötz, Geschäftsführer der TRK: „Dank seiner Partner hat sich das Karlsruhe Mobility Lab zu einem weltweit anerkannten Zentraum für intelligente Konzepte im Bereich städtischer und regionaler Mobilität entwickelt. Ein Hauptfokus liegt darin, den öffentlichen Verkehr vor Ort kontinuierlich zu verbessern und neue Mobilitätskonzepte zu entwickeln. Als Forschungs-Hub zeichnet sich die TechnologieRegion Karlsruhe durch eine einzigartige Dichte an entsprechenden Institutionen aus. Gemeinsam leisten alle Akteure einen wichtigen Beitrag zur weltweiten Mobilitätswende.“ Einer dieser Partner ist das Forschungszentrum Informatik FZI. Dessen Bereichsleiter Dr. Alexander Viehl ergänzt: „Das FZI ist führend im Bereich vernetzten autonomen Fahrens und intelligenter digitaler Infrastruktur für neue Mobilitätskonzepte. Das UITP Global Summit ist für das FZI eine ganz besondere Plattform, um seine technoloischen Fertigkeiten ebenso so präsentieren wie seine Anwendungen und seine Expertise im Bereich automatisierten öffentlichen Verkehrs.“

Autonomes Fahren, Platooning und modernste Software-Lösungen

Das FZI Forschungszentrum Informatik macht vor Ort in Barcelona die Technologien hinter seinen autonomen FZI-Shuttles erlebbar: In einem Demonstrator simulieren die Fachleute des FZI interaktiv Cockpit- wie auch Leitstandansichten und geben einzigartige Einblicke in die Infrastruktur wie auch in die Kommunikation der verschiedenen technischen Systeme. Das Institut für Technik der Informationsverarbeitung am KIT stellt sein Projekt zum Thema Stadtbus-Platooning vor. Platooning versetzt Fahrzeuge in die Lage, in geringem Abstand automatisch der Spur eines Führungsfahrzeugs zu folgen. Durch diese Technologie kann der Betrieb bedarfsgerecht an Fahrgastzahlen angepasst, stärker automatisiert und damit wirtschaftlicher werden. Die PTV Group präsentiert innovative Software-Lösungen, mit denen Verkehrsunternehmen verschiedene Szenarios virtuell testen und dadurch Maßnahmen ableiten könnten, mit denen sie die bestehende Infrastruktur attraktiver gestalten oder ihre Bedarfs- und Betriebsplanung erleichtern können. Unter der Bezeichnung „Omnimover“ präsentiert die TransportTechnologie-Consult Karlsruhe GmbH (TTK), ein Beratungsunternehmen für nachhaltige Mobilität, eine Machbarkeitsstudie für ein innovatives Mobilitätssystem mit on-demand-Funktion für die (vor-)letzte Meile. Genau diese letzte Meile will auch das Projekt DAKIMO der Profilregion Mobilitätssysteme Karlsruhe angehen mit dem Ziel, nachhaltige und intermodale Mobilität mit Methoden der KI attraktiver und nahtloser zu gestalten. Wie auch für den Gütertransport bis in die letzte Meile gelingen kann, thematisiert das Projekt LogIKTram: Mit im Gepäck für Barcelona ist ein LogIKTram-Trailer.

Von Seiten des Karlsruhe Mobility Labs vor Ort sind auch die weiteren Partner des Hubs, die AVG - Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH, das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI, die INIT GmbH, der Karlsruher Verkehrsverbund GmbH (KVV), die Stadt Karlsruhe, das UITP Regional Training Centre Karlsruhe, die Verkehrsbetriebe Karlsruhe GmbH sowie die TechnologieRegion Karlsruhe GmbH und die Messe Karlsruhe als Organisatoren des Gemeinschaftsstands.

Sie möchten ebenfalls beim zentralen Branchenevent in Barcelona mit dabei sein? Dann wenden Sie sich bitte an uns – das Team der Messe Karlsruhe ist Ansprechpartner für Ausstellende aus der DACH-Region ebenso wie für die Länder Polen, Tschechische Republik, Ungarn, Slowakei, Slowenien und Kroatien.

Über das Karlsruhe Mobility Lab

Beheimatet in einem der zentralen deutschen Mobilitäts- und Technologiestandorte, ist das Karlsruhe Mobility Lab ein weltweit anerkanntes Hub für die Entwicklung von intelligenten Konzepten für die urbane und regionale Mobilität der Zukunft. Wissenschaft, Wirtschaft, öffentliche Hand und innovative Verkehrsunternehmen arbeiten im Rahmen dieses einzigartigen Ökosystems interdisziplinär zusammen, um öffentlichen Verkehr zu verbessern und neue Mobilitätskonzepte zu entwickeln. Dabei steht eine intelligente, vernetzte, ressourcenschonende und nachhaltige Mobilität im Fokus, die Umweltfreundlichkeit und Mobilitätskomfort versöhnt.

Vieles wurde im Karlsruhe Mobility Lab bereits erreicht - von einer komfortablen Mobilitätsplattform, die individuell nutzbare Verkehrsmittel wie Car- und Bikesharing ebenso einbindet wie eine intermodale Verkehrssteuerung, über autonome first/last mile Services im Bedarfsverkehr, grenzüberschreitende Mobilitätslösungen, ein großflächiges Radweg- und innovatives Radschnellwegenetz und nicht zuletzt das weltweit beachtete Karlsruher Tram Train Model.

2023-01-26
Ab Mai attraktive Start-up-Pakete

Sichern Sie jetzt schon Ihren Platz und tragen Sie sich in unsere Interessentenliste ein per Mail an info@it-trans.org! Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!

Sie sind ein junges Unternehmen und entwickeln innovative Produkte, Dienstleistungen und Lösungen rund um Mobilität und öffentlichen Personenverkehr? Dann nutzen Sie die IT-TRANS jetzt als Ihre Bühne und vernetzen Sie sich mit Stakeholdern aller Fachbereiche! Notieren Sie sich deshalb jetzt schon den Mai 2023 in Ihrem Kalender: Denn dann finden Sie auf unserer Website attraktive Startup-Pakete für die führende internationale Konferenz und Fachmesse für intelligente Lösungen im öffentlichen Verkehr.

Mit unseren Paketen können Sie sich Ihre Präsenz im Start-up-Gemeinschaftsstand auf der IT-TRANS 2024 zu guten Konditionen sichern. Darüber hinaus bieten wir Ihnen die Möglichkeit, Ihr Produkt oder Ihre Lösung auch in einem Vortrag in Rahmen unseres Begleitprogramms in der Start-up Zone einem breiten Fachpublikum vorzustellen

IT-TRANS Start-up Zone

Die Start-up-Pakete sind für Sie geeignet, wenn Ihr Unternehmen…

  • seinen Sitz in Deutschland hat,
  • weniger als 50 Mitarbeiter beschäftigt,
  • jünger als 10 Jahre ist und
  • mit seinem Jahresumsatz oder seiner Jahresbilanzsumme 10 Mio. Euro nicht überschreitet

Übrigens: Der einfachste Weg, um sich über die IT-TRANS und ihre Themen auf dem Laufenden zu halten sind unsere Social Media Kanäle sowie unser Newsletter.

2022-12-22
Der schnellste Weg zum Wunschstand

Sie möchten Ihr Produkt, Ihre Dienstleistung, Ihre innovative Lösung im Mai 2024 im Rahmen der führenden internationalen Konferenz und Fachmesse für intelligente Lösungen im öffentlichen Verkehr präsentieren? Dann nutzen Sie jetzt unsere Online-Registrierung und werden Sie Teil der IT-TRANS-Familie!

dm-arena Totale

Gleich ob Sie einen Kopf-, Eck- oder Blockstand wünschen, ob Sie sich selbst um den Standbau kümmern oder unsere komfortablen Servicepakete nutzen möchten: Mit nur wenigen Klicks können Sie nun Ihren Wunschstand verbindlich buchen

Unser Tipp: Werfen Sie vorab einen Blick in die vorläufigen Hallenpläne und nutzen Sie bei der Registrierung die Kommentarfunktion, um uns Ihre bevorzugte Standnummer mitzuteilen.

Natürlich hilft Ihnen das IT-TRANS-Team bei Fragen rund um Stand und Anmeldung sehr gerne weiter unter it-trans@messe-karlsruhe.de

Das erwartet Sie:

  • ein innovatives Umfeld aus fast 300 internationalen Ausstellenden
  • mehr als 6.500 Fachbesuchende aus aller Welt
  • ein erstklassiges Konferenzprogramm
  • alle relevanten Themen und Schwerpunkte rund um smarte Mobilität

Wir freuen uns auf Sie!

2022-11-30
Fast zwei Drittel der Standfläche für 2024 sind reserviert

Die vorläufigen Hallenplänen für die kommende IT_TRANS vom 14. Bis zum 16. Mai 2024 sind online, und zahlreiche Ausstellende haben in den vergangenen Wochen ihren Standplatz reserviert, um auf der führenden internationalen Konferenz und Fachmesse für intelligente Lösungen im öffentlichen Verkehr ihre Neuheiten vorzustellen. Nutzen Sie die Gelegenheit und reservieren Sie jetzt Ihre bevorzugte Location – mehr als 60 Prozent der Ausstellungsfläche ist bereits gebucht!

Key Player wie INIT, Trapeze, Axentia, Amcon und Vianova werden auf der IT-TRANS 2024 ihre Neuheiten rund um Mobilität und öffentlichen Verkehr einem breiten Fachpublikum präsentieren. In der dm-arena stehen noch attraktive Standplätze zur Verfügung, beispielsweise rund um das Market Update Forum, in dem Ausstellende ihre Best Practice-Beispiele den Expertinnen und Experten vor Ort erläutern werden.

Die aktuellen Hallenpläne sowie die Anmeldeunterlage finden Sie HIER. Das IT-TRANS Team freut sich auf Ihre Kontaktaufnahme!

2022-11-17
Aktuelle Herausforderungen als Motor für die Verkehrswende

„Klima, Kosten und Corona treiben Mobilitätswende“ – so lautete die Schlagzeile von Bitkom Research Ende Oktober. In einer repräsentativen Umfrage unter mehr als 1.000 Personen ab 16 Jahren ließ Bitkom untersuchen, wie sich das Mobilitätsverhalten der Deutschen während und seit der Corona-Pandemie verändert hat. Nach Ansicht der Analysten seien die meisten Menschen bereit für neue Formen der Mobilität – es fehlt ihnen aber offenbar noch an entsprechenden Angeboten und einer digital unterstützten Verkehrsinfrastruktur.

Einige Ergebnisse der Umfrage:

  • 96 Prozent geben an, ihr Mobilitätsverhalten aus verschiedenen Gründen (Klimakrise, 9-Euro-Ticket, gestiegener Benzinpreis und die Sorge, sich mit dem Corona-Virus zu infizieren) entscheidend verändert zu haben
  • eine Mehrheit von durchschnittlich 55 Prozent ist unzufrieden mit dem bestehenden Angebot des öffentlichen Nahverkehrs, wobei die Unzufriedenheit auf dem Land größer ist als in Großstädten
  • 89 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass neue Mobilitätsangebote die Lebensqualität im ländlichen Raum verbessern und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten

Besonders interessant ist, dass immer mehr Menschen bereit sind, autonome Fahrzeuge zu nutzen. Je nach Verkehrsmittel – ob autonomes Taxi, Bus, fahrerlose U- oder Straßenbahn oder Shuttle -- würden zwischen 66 und 71 Prozent gerne zusteigen. Zugleich hegt eine Mehrwert Zweifel, dass es kurz- bis mittelfristig entsprechende Angebote in Deutschland geben wird: Rund die Hälfte rechnet sogar, dass es in den kommenden 10+ Jahren keine autonomen Lösungen geben wird.

Weitere Informationen finden Sie unter https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Smarte-Mobilitaet-2022

2022-10-06
Wege aus dem Ticket-Dschungel

Ticketing, vernetzte Fahrpläne, erleichtertes intermodales Reisen: Die Digitalisierung brachte den öffentlichen Personenverkehr auf eine neue Stufe. Dennoch gibt es noch einiges zu tun, um mehr Menschen für den ÖPV als nachhaltigerer Alternative zu begeistern und gleichzeitig Prozesse für Verkehrsunternehmen, Verbünde und natürlich den Fahrgast zu vereinfachen. In unserer Interviewserie zu langjährigen Ausstellern der IT-TRANS haben wir mit Daniel Ott, Geschäftsleiter der krauth technology GmbH, einem Anbieter von Ticketinglösungen mit Sitz in Eberbach, über die aktuellen Herausforderungen der Branche, gesprochen.

Portrait von Daniel Ott, Geschäftsführer krauth technology
Daniel Ott, Geschäftsführer krauth technology

Herr Ott, was sind für Sie die aktuell größten Herausforderungen im ÖPV?

Die Verkehrswende ist derzeit in aller Munde – und hier spielt Digitalisierung eine entscheidende Rolle. Immer mehr Verkehrsverbünde bieten zusätzlich zu den klassischen Tickets, die in Deutschland immer noch sehr beliebt sind, E-Tarife an. Gerade Chipkarten sind hierzulande weit verbreitet. Beim „account-based ticketing“ sind jedoch die skandinavischen Länder und Osteuropa schon deutlich weiter: Dort kann ich nur mit meinem Handy oder mit der Kreditkarte meine Fahrberechtigung erwerben – und muss im Falle einer Kontrolle auch nur diese vorzeigen.

Die wohl größte Herausforderung ist immer noch der ÖPV in ländlichen Regionen. Wenn ich als Bahnfahrer beispielsweise den Bus zum Bahnhof nutze, habe ich oft keine guten Verbindungen. Hier wäre es wichtig, den Deutschlandtakt flächendeckend umzusetzen, so dass auch auf dem Land alle 30 Minuten eine Verbindung besteht. Auf der anderen Seite sollten wir viel besser ausgerüstet sein für Nutzer, die mit dem Fahrrad zum Bahnhof fahren. Haben wir hier schon ausreichend Stellplätze? Ist das Radwegenetz gut und sicher ausgebaut?

Welche Entwicklungen und Trends werden den ÖPV Ihrer Ansicht nach langfristig verändern?

Das Ticketing ist hier entscheidend: Aktuell ist das häufig für den Fahrgast ein wahrer Dschungel – selbst in großen Städten. Da stehen zwei verschiedene Automaten an der Haltestelle, und im Bus dann zwei verschiedene Entwerter, und ich als Fahrgast weiß erst einmal nicht, welcher der richtige für mich ist.

Darüber hinaus sind viele Automaten nicht intuitiv. Als Favoriten finden Sie auf der Oberfläche meist den Einzelfahrschein, aber Sie haben vielleicht ein Fahrrad dabei und wissen erst einmal nicht, ob Sie hierfür ein separates Ticket benötigen. Bei einer weiten Strecke müssen Sie vielleicht den Verkehrsverbund wechseln, beim ersten Verbund ist das Fahrrad inklusive, beim zweiten hingegen nicht.

Unsere Oberflächen folgen einer anderen Logik: Wenn ich von A nach B fahren will, interessiert mich als Kunde eigentlich nur, welches Paket das richtige und günstigste für mich ist. Eine entsprechende Umstrukturierung scheitert jedoch oftmals an den unterschiedlichen Beförderungsbedingungen.

Nichtsdestotrotz wird uns die Digitalisierung massiv weiterhelfen, das Ticketing zu vereinfachen oder den Kunden Bestpreis-Optionen zu bieten. Dann steige ich als Nutzer einfach zu, checke mich ein, beim Verlassen des Transportmittels wieder aus und am Ende wird einfach abgerechnet.

Ein weiterer Trend ist das bargeldlose Bezahlen mit dem Smartphone oder der Kreditkarte. Und das ist längst nicht nur ein Wunsch der Fahrgäste: Auch viele Busfahrer würden gerne auf Kontakt mit Geld und Ticketverkauf verzichten – das kostet gerade bei hohem Fahrgastaufkommen Zeit, in der ich eben nicht fahren kann. krauth technology hat inzwischen ein großes Portfolio an bargeldlosen Lösungen, z.B. kleine Automaten, die direkt in die Busse eingebaut werden, so dass der Fahrgast sein Produkt bargeldlos und ohne Kontakt zum Fahrer kaufen kann.

Zwei Messegäste testen einen Fahrscheinautomaten
Eine einfache Bedienerführung beim Fahrscheinkauf am Automaten kann die Attraktivität des ÖPV weiter steigern.

An welchen Lösungen arbeitet die krauth technology GmbH darüber hinaus?

Wir engagieren uns in Standardisierungsmaßnahmen, mit denen sich die Vertriebsoberfläche der einzelnen Verkehrsunternehmen leichter und kosteneffizient gestalten lässt.

Die Verkehrsunternehmen haben meist verschiedene Lieferanten für Vertriebstechnik, zusätzlich bilden sie ihre Tarife unterschiedlich ab, mal mit Access, mal mit Excel, mal als pdf. Innerhalb eines Verkehrsverbundes zieht jede Änderung also einen großen Aufwand nach sich, da die Tarife einzeln eingelesen werden müssen. Das hat man auch bei der Einführung des deutschlandweiten 9-Euro-Tickets gesehen – ein Kraftakt, bis alle Hersteller das Produkt auf ihren Geräten und individuellen Systemen im Hintergrund implementiert hatten.

Eine einheitliche Importschnittstelle könnte das vereinfachen. Wir haben vor Jahren bereits ein solches Konzept einer herstellerunabhängigen Standardschnittstelle für Tarife entwickelt, im Rahmen der Initiative HUSST, bei der wir Gründungsmitglied sind.

Ebenfalls braucht es mehr Herstellerunabhängigkeit, zum Beispiel bei den Eingabemasken, so dass die Verkehrsverbünde in der Lage wären, Änderungen an der Bedienoberfläche eigenständig und in einem neutralen Format durchzuführen, und jeder Hersteller diese dann auslesen könnte. krauth technology ist das erste Unternehmen, das ein solches System, basierend auf dem neuen Standard PKM, für eine Privatbahn in Mitteldeutschland erfolgreich implementieren konnte. Der Kunde ist damit in der Lage, seine Automaten spontan und selbstständig zu konfigurieren, und kann gleichzeitig auch den Automatenhersteller problemlos wechseln oder schnell zusätzliche Geräte von Drittanbietern anbinden.

Welche zukunftsgerichteten Projekte im Bereich Mobilität sind für Sie beispielhaft?

Hochinteressant war ein Projekt der eben genannten Privatbahn: Ziel war, die Bedienerführung am Automaten zu vereinfachen. Mit Unterstützung einer Beratungsfirma wurden Workshops mit Standard-ÖPV-Nutzern durchgeführt, vom Berufspendler bis zum Freizeitfahrer. Das Ergebnis dieser Workshops wurde dann als Pseudo-Bedienerführung in einen Musterautomaten integriert, mit dem die verschiedenen Nutzergruppen die Oberfläche testen konnten. Darauf aufbauend hat man eine neue Bedienerführung geschaffen. Und es waren manchmal überraschenderweise Kleinigkeiten, die einen echten Unterschied machten, beispielsweise durch eine Anzeige im „Gothic-Stil“ mit schwarzem Hintergrund und weißer Schrift – ungewohnt, aber dank des höheren Kontrasts ergab sich eine deutlich bessere Lesbarkeit.

Warum nutzen Ihrer Meinung nach viele Menschen öffentliche Verkehrsangebote nur eingeschränkt oder überhaupt nicht?

Gerade der Bereich Sicherheit, Sauberkeit und Komfort wird nach wie vor häufig genannt. Viele Menschen tauschen ungern das Privatauto mit allem Komfort gegen einen in die Jahre gekommenen Bus, überfüllt, mit Klappsitzen, mit dem ich dann vielleicht noch zu spät ankomme. Das ist ein Bild in den Köpfen der Menschen, das wir dringend ändern müssen! Denn mittlerweile hat sich einiges gewandelt. Viele Busse sind inzwischen hochmodern und komfortabel, mit Steckdose und WLAN Access Point, sauber und pünktlich.

Ein weiterer Punkt sind Zuverlässigkeit und Taktung. Gerade in Sachen Deutschlandtakt sollte die Politik wieder aktiver werden. Vor Corona ein vieldiskutiertes Thema, ist dieser Ausbau dann erst einmal wieder weit nach hinten gerutscht auf der Agenda. Die Sicherheit, dass ich alle 30 Minuten definitiv eine Zugverbindung habe, würde einiges verbessern.

Und zuletzt das Preis-Leistungsverhältnis: Das 9-Euro-Ticket ist natürlich eine absolute Ausnahme. Trotzdem muss der ÖPV meiner Ansicht nach bei den Preisen günstiger und flexibler werden. Gerade für Menschen, die im Grenzbereich zwischen Monatskarte und Einzelticket sind. Wer zum Beispiel zweimal pro Woche fährt, für den lohnt sich die Monatskarte noch nicht, aber es gibt keine wirklich attraktiven Alternativen. Flexprodukte sind hier entscheidend.

krauth technology war bereits bei der allerersten IT-TRANS als Aussteller von der Partie. Was macht die Fachmesse für Sie so attraktiv?

krauth technology ist eines der ältesten Unternehmen in der ÖPV-Branche, wir produzieren als Systemhaus mit 150 Mitarbeitern an vier Standorten in Deutschland Hardware und Software. Unser Kerngeschäft ist der ÖPV, und in dieser Branche ist die IT-TRANS eben führend. Entscheidend ist vor allem, dass sich die IT-TRANS auf Vertriebstechnik und Digitalisierung spezialisiert. Es geht nicht um Busse und Bahnen im Allgemeinen, sondern wirklich rein um unseren Fachbereich. Durch diese Fokussierung hat die Messe auch genau die richtige Größe – alle relevanten Aussteller und Besucher sind vor Ort, und dennoch ist alles in einem überschaubaren Rahmen. Darüber hinaus schätzen wir die Networking-Möglichkeiten und das gute Fachpublikum.

2022-09-13
Public Transport Trends Report 2022

Ob Echtzeit-Verkehrsdaten, Bedarfs- und Angebotsplanung oder Crowd Management: Moderne Technologie spielt in allen Bereichen des öffentlichen Verkehrs eine wichtige Rolle und entwickelt sich rasant weiter - das wurde auf der diesjährigen IT-TRANS einmal mehr deutlich. Unser Partner PTV Group hat in seinem Public Transport Trends Report 2022 Brancheninsider aus aller Welt gefragt, welche Chancen und Herausforderungen aktuell den ÖPV, seine Verbände und Unternehmen bewegen.

Auf die Frage, welche Technologien derzeit am wichtigsten seien, standen für die meisten Teilnehmer Lösungen zur Elektrifizierung und Dekarbonisierung der Flotten im ÖPNV ganz oben, dicht gefolgt von Apps für die multimodale Reiseplanung und Ticketbuchung sowie KI, die bei der Datenanalyse und – darauf aufbauend – bei der Betriebsplanung unterstützt. Die Volldigitalisierung der Unternehmen und ihrer internen Prozesse hingegen oder die Auswertung von Daten, um die Servicequalität zu verbessern, spielen dagegen noch eine untergeordnete Rolle.

Weitere interessante Ergebnisse finden Sie im Public Transport Trend Report, den Sie kostenlos herunterladen können unter:

In deutscher Sprache: https://discover.ptvgroup.com/Download-PTV-OEV-Trend-Report-2022?utm_source=linkedin&utm_medium=social&utm_campaign=pt-trend-survey_2022&utm_id=pt-trend-survey_2022_messe_karlsruhe&utm_content=messe+karlsruhe

In englischer Sprache: https://discover.ptvgroup.com/Download-PTV-Public-Transport-Trends-Report-2022?utm_source=linkedin&utm_medium=social&utm_campaign=pt-trend-survey_2022&utm_id=pt-trend-survey_2022_messe_karlsruhe&utm_content=messe+karlsruhe

Foto: Pixabay/Pexels

2022-09-06
Auf dem Weg zur Interoperabilität

Wie kann ein Ticket interoperabel genutzt werden, also zwischen unterschiedlichen Verkehrsverbünden, ohne dafür einheitliche Tarife oder ein einheitliches System für alle vorzuschreiben? Diese Kernfrage bildete 2002 den Startschuss für ein Forschungsprojekt, das in der VDV-Kernapplikation gipfelte, ein gemeinsamer deutscher Standard, mit dem Verkehrsunternehmen e-Ticketing anbieten können, interoperabel, intermodular, aber weiterhin nach ihren individuellen Tarifstrukturen. Das IT-TRANS Team sprach mit Nils Zeino-Mahmalat, Geschäftsführer der VDV eTicket Service GmbH, über die Vorteile und Herausforderungen rund um e-Ticketing.

Nils Zeino-Mahmalat - VDV e-Ticket Service

Was wünschen sich Nutzer heute von ÖPV-Ticketsystemen?

Zeino-Mahmalat: Fahrgäste wünschen sich von ÖPV-Ticketsystemen vor allem einen einfachen Zugang, der ohne Tarifwissen funktioniert. Niemand steht gerne ratlos vor einem Fahrplan und rätselt, ob es für die Fahrt vom Bahnhof zum Hotel nun Preisstufe 1b, die Kurzstrecke für Erwachsene oder etwas ganz anderes braucht. Außerdem möchten Fahrgäste flexibel bezahlen. Ein Automat, der nur passendes Kleingeld akzeptiert, ist das Gegenteil. Und das Kaufen eines Tickets soll schnell gehen.

Vor welche Herausforderungen stellt das die Verkehrsunternehmen?

Zeino-Mahmalat: Die Kundinnen und Kunden wünschen sich digitales, mobiles Ticketing und einfache Bedienbarkeit – egal ob per App oder mit der Chipkarte. Das müssen die Verkehrsunternehmen anbieten. Konkret bedeutet das, dass sie ihr Angebot, ihre Vertriebsplattformen und ihren Kundenservice noch weiter digitalisieren müssen. Das beginnt bei der App und endet bei der Verständlichkeit und Bedienbarkeit der Fahrscheinautomaten am Gleis oder im Fahrzeug.

Wie (zeit)aufwändig ist eine Umstellung des Ticketings auf eTicket Deutschland?

Zeino-Mahmalat: Wie lange genau die Umstellung dauert, hängt von der Ausgangslage beim jeweiligen Verkehrsunternehmen beziehungsweise der Komplexität im Verkehrsverbund ab.,. Auch die personellen Ressourcen innerhalb des Verkehrsunternehmens spielen für den Zeitplan eine Rolle. Ebenfalls wichtig: wie viele Lesegeräte, Automaten und Bordrechner müssen umgerüstet werden? Bei (((eTicket Deutschland haben wir Unternehmen erlebt, bei denen die Umsetzung nur 14 Monate dauerte. Bei anderen war erst nach mehreren Jahren alles digitalisiert.

Wie sieht es mit der Sicherheit aus – z.B. Datensicherheit für Kunden, Fälschungssicherheit für die Verkehrsunternehmen?

Zeino-Mahmalat: Der Datenschutz wurde bereits bei der Entwicklung der VDV-Kernapplikation (VDV-KA) gemeinsam mit den Datenschutzbeauftragten der Länder und des Bundes gesichert. Das System hinter (((eTicket Deutschland orientiert sich an den Richtlinien des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Sofern es sich nicht um ein anonymes Prepaid-e-Ticket handelt, werden auf einer Chipkarte Name, Geschlecht und Geburtsdatum des Fahrgastes sowie das Ticket selbst gespeichert. Tickets nach VDV-KA sind vor Fälschungen geschützt. Das gilt sowohl für die klassische Chipkarte (Monatskarte, Jahresabo, Jobticket) als auch für Handytickets, die mit dem Kopierschutz Motics des VDV eTicket Service ausgegeben werden.

Welche weiteren Vorteile bieten e-Tickets?

Zeino-Mahmalat: Für Fahrgäste sind e-Tickets intuitiver und bequemer. Für Verkehrsunternehmen sind sie sicherer, weil sie vor Kopien und Fälschungen geschützt sind. Außerdem ist (((eTicket Deutschland interoperabel, kann also verkehrsverbundübergreifend eingesetzt werden. Davon profitieren Fahrgäste und Verkehrsunternehmen.

Stichwort intermodularer Verkehr: Kann eTicketing hier zu einer vereinfachten Abwicklung für den Nutzer beim Wechsel zwischen verschiedenen Modulen führen – vom Bus zum Zug und dann zum E-Roller?

Zeino-Mahmalat: Klares Ja. Mit (((eTicket Deutschland lassen sich neben dem klassischen ÖPNV auch andere Verkehrsmittel wie Carsharing, Bikesharing oder Scooter nutzen und bezahlen. Zwei Beispiele dafür sind die KVB-Fahrräder in Köln, die sich mit einem Jobticket oder einer Monats- beziehungsweise Jahreskarte nutzen lassen, sowie das MVGmeinRad der Mainzer Verkehrsgesellschaft. Theoretisch ließen sich auch der Zoobesuch oder ein Tag im Schwimmbad mit dem (((eTicket bezahlen.

Welche „Ausgabeform“ wird sich Ihrer Meinung nach langfristig durchsetzen – Karte, Smartphone, Wearables,…?

Zeino-Mahmalat: Es läuft mittelfristig auf eine Mischung aus Chipkarten und Smartphone hinaus. Smartphone vor allem auch wegen der Einführung des Motics, der das gleiche Sicherheitsniveau wie bei einer Chipkarte auf das Smartphone bringt. Damit haben Verkehrsunternehmen und Fahrgäste die Wahl, wo welche Art von Ticket abgelegt werden soll. Die Nachfrage nach Wearables ist noch sehr zurückhaltend. Grundsätzlich ist das Medium im Kontext von (((eTicket Deutschland aber egal. Alles, was einen sicheren Chip und eine Antenne hat, kann ein (((eTicket sein.

Gibt es besonders erfolgreiche, nutzerfreundliche oder flexible Beispiele für den Einsatz von eTicket Deutschland?

Zeino-Mahmalat: Aktuell ist (((eTicket Deutschland in neun von zehn Metropolregionen im Einsatz, hauptsächlich in Form von Chipkarten. Insgesamt sind mehr als 15 Millionen Chipkarten mit (((eTicket Deutschland aktiv, werden also von Fahrgästen genutzt. Die ersten (((eTickets gab es übrigens 2005 in Saarbrücken. Besonders schöne Beispiele für (((eTickets gibt es zum Beispiel in Schwäbisch Hall und im Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund, wo Menschen den ÖPNV mit Check in/Check out-Funktion nutzen können. Sie halten also beim Ein- und Aussteigen in ein Fahrzeug ihre Chipkarte an ein Lesegerät, die Abrechnung geschieht im Hintergrund. Und in Münster können sich Fahrgäste am Automaten Prepaid-Tickets auf Chipkarten kaufen und damit 90 Minuten lang jeden Bus auf jeder Linie nutzen.

2022-06-09
Das war die IT-TRANS 2022

Noch nie war die Verkehrswende so präsent wie heute: Durch Klimakrise, steigende Energiepreise & Co. kommt gerade dem öffentlichen Personenverkehr eine Schlüsselrolle in Sachen zukunftsfähiger Mobilität zu. Wie relevant vor diesem Hintergrund das Messethema der IT-TRANS ist, zeigte sich auch in den gestiegenen Besucher- und Ausstellerzahlen:

- 6.500 Gäste aus 71 Ländern

- 276 Ausstellende aus 33 Ländern

- 180 Referierende bei der IT-TRANS Konferenz

- 800 Konferenzbesuchende, 130 Teilnehmende online

IT-TRANS 2022 - meeting face-to-face again

Nach zwei Jahren Pause war es vor allem die Lust auf Austausch und persönliche Begegnungen, die Ausstellende wie Teilnehmende bewegte:

Nico Hess, Operational Sales Director Europe, Luminator Technology Group:

„Wir alle sind sehr zufrieden mit der IT-TRANS und hatten sehr viele gute Fachbesucher an unserem Stand. Ich glaube, dass man auf der gesamten Messe spürt, wie froh wir alle sind, uns endlich wieder von Angesicht zu Angesicht zu begegnen, Hände zu schütteln und unsere Kunden face to face sprechen zu können!“

Peter Möhl, Vice President Central & Eastern Europe, PTV Group:

„Wir sind so froh, dass die IT-TRANS wieder stattgefunden hat. Es ist einfach wichtig, Kontakte persönlich zu pflegen, uns live vorstellen zu können, aber auch zu hören, was bei unseren Kunden und Partnern aktuell ist. Auch die perfekte Organisation der Messe und die Delegationen, die vor Ort sind, sind wirklich viel wert.“

Annette Weisser, Bereichsleiterin Unternehmenskommunikation, IVU Traffic Technologies AG:

„Wir als Aussteller und auch unsere Kunden sind glücklich, dass die IT-TRANS wieder als Präsenzveranstaltung über die Bühne gehen konnte. Wir werden auf jeden Fall auch beim nächsten und übernächsten Mal dabei sein!“

Alexander Szlezak, CEO, Unwired Networks:

„Die diesjährige IT-TRANS hat mich überrascht: Das Publikum war sehr gut, besonders am ersten Messetag. Ich denke, nach Covid-19 hat jeder einfach den Wunsch, wieder Menschen zu treffen. Auch unser Standort in Halle 1 war optimal.“

Jürgen Kindler, Prokurist und technischer Leiter, Transdev Vertriebs GmbH:

„Ich bin schone viele Jahre auf der IT-TRANS zu Gast, denn hier finde ich die maßgeblichen Player der Branche in einer Messe vereint. Mir war wichtig, die Menschen, mit denen ich ihn Kontakt bin, nach Corona endlich wieder persönlich zu treffen.“

Anna Herzberg, Strategische Einkäuferin Software Deutsche Bahn:

„Wir treffen auf der IT-TRANS viele unserer Lieferanten und konnten auch neue Kontakte knüpfen. Das Angebotsspektrum für unseren Bereich ist gut, vor allem da alles zentral an einem Ort und dennoch übersichtlich ist – wir haben uns hier sehr gut aufgehoben gefühlt.“

Dass die IT-TRANS erneut der zentrale Hotspot für intelligente und nachhaltige Mobilität war, spiegeln auch die Besucherbefragungen wider: 95 Prozent bewerteten die Präsentationen der Ausstellenden als sehr gut. Die hohe Zufriedenheit zeigt sich auch im Rebooking: Bereits zum Ende der dreitägigen Veranstaltung waren 50 Prozent der Ausstellungsfläche für 2024 gebucht.

Freuen Sie sich auf die kommende IT-TRANS vom 14. bis 16. Mai 2024 in den Hallen der Messe Karlsruhe!

2022-05-30
Was sind die ÖV-Trends 2022?
Neue Formen der Mobilität auf der IT-TRANS 2022 (Credits: Behrendt & Rausch)

Ob neue Formen der Mobilität, Klimawandel oder Digitalisierung: Der ÖV steht vor vielen aktuellen Herausforderungen. In ihrer Trendanalyse möchte die PTV Group herausfinden, welche Themen die ÖV-Branche bewegen, wie sich Unternehmen für die Trends von heute und morgen rüsten und welche Lösungen und Tools es braucht, um zukunftsfähig zu bleiben.

Für die Teilnahme an der Befragung sollten Sie etwa fünf Minuten Ihrer Zeit einplanen:

Zur Trendumfrage der PTV Group

Die Umfrage ist noch bis zum 17. Juni aktiv. Als Dankeschön für Ihre Teilnahme erhalten Sie die vollständigen Ergebnisse des Trendreports 2022 sobald die Befragung abgeschlossen ist.

2022-05-24
Metro-Stationen als Zufluchtsort
Viktor Braginsky, CEO der Metro von Kiew, bei seiner Rede im Rahmen der IT-TRANS 2022

„Sie kommen nicht zur Metro, um befördert zu werden, sondern um ihr Leben zu retten.“ Mit diesen Worten fasste Viktor Braginsky, CEO der Metro von Kiew (KYIV Metropoliten) zusammen, in welcher Not sich die Menschen in der Ukraine und insbesondere in den besonders betroffenen Städten befinden. „In unserer Metro arbeiten Tag und Nacht mehr als 20.000 Menschen. Wir haben 46 Stationen, in denen wir 100.000 Schutzsuchende unterbringen können, durch die aber auch mehr als 1,5 Millionen Menschen pro Tag befördert werden.“

Ältere Menschen, kleine Kinder und selbst Haustiere: Die unterschiedlichen Bedürfnisse der Schutzsuchenden zu befriedigen, war ein Kraftakt für die Metro-Mitarbeiter und freiwillige Helfer. Filmabende, Animation und Kunstdarbietungen wurden auf die Beine gestellt, um vor allem den Kindern ein Gefühl der Sicherheit zu geben.

Ansprache von Viktor Braginsky, CEO der Metro von Kiew, auf der IT-TRANS 2022

Als die Metro von Kiew in den 1960er Jahren erbaut wurde, lag der zweite Weltkrieg nur wenige Jahre zurück. Unter diesem Eindruck entschloss man sich, das Netzwerk in einer Tiefe zu bauen, die auch im Kriegsfall Sicherheit bieten würde, so dass die Metro Kiew zu den tiefsten Untergrundbahnen der Welt gehört. Der Haltepunkt Arsenalna liegt 105 m unter der Erde.

2022-04-22
Einblicke in die Mobilität von Morgen: „Region ist Vorreiter in Sachen nachhaltiger Mobilitätsentwicklung“

Das Karlsruhe Mobility Lab der TechnologieRegion Karlsruhe (TRK) feiert auf der IT Trans Premiere. Durch seine Partner ist das Lab jetzt schon ein weltweit anerkanntes Zentrum für die Entwicklung von intelligenten Konzepten für die urbane und regionale Mobilität der Zukunft. „Ein wesentlicher Schwerpunkt liegt beim Karlsruher Mobility Lab auf der Weiterentwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) sowie der Entwicklung gänzlich neuer Mobilitätskonzepte“, erläutert Jochen Ehlgötz, Geschäftsführer der TechnologieRegion Karlsruhe GmbH, „So tragen Forschende aus der Region wesentliche Bausteine zur Mobilitätswende weltweit bei. Die Mobilitäts- und TechnologieRegion Karlsruhe kann sich zu Recht als Vorreiter in Sachen nachhaltiger Mobilitätsentwicklung bezeichnen.“ Auch Britta Wirtz, Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe ist von der Bedeutung des Projekts überzeugt: „Das Karlsruhe Mobility Lab leistet einen wesentlichen Beitrag zur Positionierung Karlsruhes als Mobilitätsstandort, in dem vor allem das Thema `smart mobility` prägend ist", sagt sie. „Diese Kernkompetenz kommt angesichts der Vielfalt der Ausstellenden im Karlsruhe Mobility Lab - eine weltweit einzigartige Zusammenstellung aus Wissenschaft, Institutionen, Verkehrsbetrieben und Industrie - in vollem Umfang zur Geltung. In diesem Umfeld ist die Fächerstadt natürlich prädestiniert als Veranstaltungsort für Kongresse und Ausstellungen mit Mobilitätsthemen, wie etwa die IT-TRANS, die seit 2008 hier beheimatet ist. Insofern freuen wir uns auch, dass die aktuell abgegebene Bewerbung Karlsruhes als Austragungsort des UITP Global Public Transport Summit unter dem Leitmotiv Smart Mobility Karlsruhe für die Jahre 2025 und 2027 von allen wichtigen Akteurinnen und Akteuren der Region unterstützt wird."

Über das Karlsruhe Mobility Lab

In einem einzigartigen Ökosystem arbeiten Wissenschaft, Wirtschaft, öffentlichen Hand und innovative Verkehrsunternehmen gemeinsam an interdisziplinären Ansätzen. „Es ist gelungen, dass die Akteure der TRK nun gemeinsam unter dem Dach des ‚Karlsruhe Mobility Lab‘ auftreten“, erläutert Lukas Kurzmann, TRK-UITP Liaison Officer, „Das stärkt unsere Aktivitäten sowohl in die Region hinein, aber vor allem auch nach außen.“ In der Region entstehen Ideen für die mobile Welt von Morgen, werden in die Praxis umgesetzt, 2 analysiert und mit den Bürgern getestet. Zum Beispiel wird auf der Messe das autonome FZI-Shuttle zu sehen sein, mit dem im letzten Jahr im Karlsruher Stadtteil Weiherfeld Dammerstock der Betrieb von vernetzten und autonom fahrenden Mini-Busse für die letzte Meile von der Haltestelle bis zur Haustür erprobt wurde. „Das Karlsruhe Mobility Lab erarbeitet wegweisende Konzepte für die Mobilität der Zukunft. Mit digitalen Lösungen stärken wir nachhaltige Mobilitätsoptionen und gestalten sie komfortabler“, so Andrea Mohr-Braun, Marketing Direktor bei INIT SE, „An der Stärkung des ÖPNV im Modalsplit arbeiten auch wir bei INIT mit großem Engagement. Unsere IT-Lösungen machen die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzbar - zum Vorteil unserer Kunden, der Verkehrsunternehmen, aber auch für ihre Fahrgäste.“ So wird auf der Messe auch ASSISTIVEtravel von Partner INIT präsentiert, eine App, die gerade Fahrgästen mit Seh-, Hör- und Mobilitätseinschränkungen bedarfsgerechte Unterstützung in jedem Stadium ihrer Reise bietet. Auf dieses einzigartige Innovationsklima setzen auch Politik und Wissenschaft: so ist die Region Sitz staatlicher Institutionen wie dem Baden-Württemberg Institut für nachhaltige Mobilität und zukünftig geplanter Standort des Deutschen Zentrums für Mobilität. „Als Hochschulstandort bzw. Forschungsstandort bietet die TechnologieRegion Karlsruhe eine einzigartige Dichte an mobilitätsrelevanten Forschungsprojekten und Institutionen“, so Dipl.-Ing. Sascha Ott, Geschäftsführung KIT Zentrum Mobilitätssysteme, „Diese haben wir in der ‚Profilregion Mobilitätssysteme Karlsruhe‘ gebündelt, um dieses Potenzial sichtbarer zu machen.“ Einen Blick in die noch etwas weitere Zukunft der Mobilität ist auf der Messe mit mu-zero HYPERLOOP möglich. Die über 70 Studierenden aus Karlsruhe und Stuttgart arbeiten an funktionstüchtigen Hyperloop-Pods, die als Transportkapseln durch nahezu luftleere Röhren mit annähernd Schallgeschwindigkeit schweben werden. Neben der Wissenschaft haben einige international führende Unternehmen wie Volocopter, INIT oder PTV ihren Sitz in der Region und verbreiten Mobilitätslösungen.

Vieles wurde im Karlsruhe Mobility Lab bereits erreicht z.B.

• Eine komfortable Mobilitätsplattform, die individuell nutzbare Verkehrsmittel wie Car- und Bikesharing ebenso einbindet wie eine intermodale Verkehrssteuerung, über autonome first/last Mile Services im Bedarfsverkehr,

• grenzüberschreitende Mobilitätslösungen,

• ein großflächiges Radweg- und innovatives Radschnellwegenetz und nicht zuletzt

• das weltweit beachtete Karlsruher Tram Train Model.

Auf dem Messestand präsentiert das Karlsruhe Mobility Lab der ÖPNV-Fachwelt auch die Konzepte, die man für die Zukunft erdenkt: die Zukunft der Mobilität, die Zukunft des 3 urbanen und suburbanen Lebens, aber auch die Zukunft der digitalen Unterstützung. Ausgestellt werden auf der IT-Trans große Teile der Karlsruher Mobilitätsvision:

• Das Mobilitätsportal der TechnologieRegion Karlsruhe.

• Die Mobilitätsplattform regiomove mit zahlreichen Mobilitätsangeboten sowie deren Erweiterungsmöglichkeiten für die Zukunft – von autonomen Shuttles bis zu röhrenbasierten Hochgeschwindigkeits-Transportsystemen. Die Kombination mit dem Bereich Logistik: von der KArgotram über City hubs, cargo bike bis zu Lieferdrohnen und Hofladentrams, die nachhaltige Mobilität und Landwirtschaft gleichzeitig fördern.

• Weitere Forschungs- und Innovationsprojekten, welche durch Digitalisierung ein Plus an zielgerichteter Information oder Funktion für diverser Anspruchsgruppen schaffen.

Die Demonstrationen im Karlsruhe Mobility Lab geht dabei weit über die Darstellung von Konzepten hinaus. Quasi alle Lösungen kann man tatsächlich anfassen oder sogar selbst ausprobieren.

Partner des Karlsruhe Mobility Lab auf der IT-TRANS 2022 sind alle wesentlichen Mobilitätsplayer der Region. Neben der TechnologieRegion Karlsruhe GmbH sind das: Automotive Engineering Network e.V. (AEN), efeuCampus Bruchsal GmbH, FZI Forschungszentrum Informatik, Hochschule Karlsruhe (HKA), INIT SE, Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit dem Leistungszentrum Profilregion Mobilitätssysteme Karlsruhe, Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) mit Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH (AVG) und Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK), Messe Karlsruhe, mu-zero HYPERLOOP e.V., PTV GmbH, raumobil GmbH, Tiefbauamt der Stadt Karlsruhe, UITP Regional Training Centre Karlsruhe, Urbanloop SAS aus Nancy sowie der VeloCARRIER GmbH.

Über die IT-TRANS 2022

Zukunft der Mobilität in Karlsruhe Bereits zum achten Mal wird die IT-TRANS, Internationale Fachmesse und Konferenz für intelligente Lösungen im öffentlichen Personenverkehr, in diesem Jahr zum internationalen Branchentreffen für alle Akteure des öffentlichen und privaten Personenverkehrs. Veranstalter sind der Internationale Verband für öffentliches Verkehrswesen (UITP) und die Messe Karlsruhe. Die IT-TRANS wird unterstützt vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), dem italienischen Verkehrsverband ASSTRA sowie ITS Spain. Sie richtet sich an alle Akteure urbaner Mobilität, insbesondere an Entscheidungsträger in öffentlichen und privaten Verkehrsbetrieben, in Kommunen, Verkehrsbehörden und Verbänden. Die IT-TRANS findet vom 10. bis 12. Mai 2022 unter der Schirmherrschaft der Europäischen Kommission, des Bundesministers für Digitales und Verkehr sowie des Ministers für Verkehr Baden-Württemberg in der Messe Karlsruhe statt. Rund 270 internationale Unternehmen präsentieren auf rund 28.000 Quadratmetern in zwei Hallen der Messe Karlsruhe ihre neuesten Produkte und Dienstleistungen. In der begleitenden, dreitägigen Konferenz stellen rund 150 internationale Referenten praxisnah in 30 praxisnahen Sessions, Workshops und Präsentationen Innovationen vor und geben Empfehlungen für die praktische Umsetzung von digitalen Lösungen im urbanen Verkehr.

Pressekontakt

TechnologieRegion Karlsruhe GmbH

Emmy-Noether-Straße 11

76131 Karlsruhe

Tel. +49 721 40244-712

presse@technologieregion-karlsruhe.de

Über die TechnologieRegion Karlsruhe GmbH

Die TechnologieRegion Karlsruhe GmbH, gegründet 2017, ist eine regionale, bundeslandübergreifende und transnationale Standortvermarkterin fokussiert auf Wirtschaft, Innovation und Wissenschaft. Gemeinsam denken, testen und machen – zu diesem Zweck haben sich 31 Gesellschafter*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen in der TechnologieRegion Karlsruhe GmbH zusammengeschlossen. Ihr Ziel: Ein Motor für die Themen Energie, Mobilität und Digitalisierung sein und den Prozess von der Idee bis zur Umsetzung beschleunigen. So sollen modellhaft Lösungen für drängende Zukunftsfragen entwickelt und die Innovation in der Region vorangebracht werden.

2022-04-22
Trapeze zeigt auf der IT-TRANS die Zukunft der Mobilität

Besucher erfahren alles über die neuesten Lösungen für Planung und Disposition, Bedarfsverkehr, Betriebsleitsysteme, Elektromobilität, Fahrgastinformation sowie Fahrzeugausrüstung. Trapeze stellt an der IT-TRANS in Karlsruhe Mobilitätslösungen für heute und morgen vor, beispielsweise Bordrechner, Router und moderne Displays für die dynamische Fahrgastinformation.

Geballte Innovationskraft am Modaxo-Stand

Neben Trapeze sind am gleichen Stand auch zwei Trapeze-Schwestergesellschaften vertreten: Systemtechnik stellt Lösungen für Fahrgeldmanagement vor und Binary System präsentiert Mobilitätslösungen für Eisenbahnunternehmen. Wie Trapeze gehören auch diese beiden Firmen zur Modaxo-Gruppe, einem globalen Zusammenschluss von Technologieunternehmen im Bereich Personenverkehr.

https://www.systemtechnik-online.de/home/

https://www.binarysystem.eu/de

Trapeze-Leitsysteme LIO und LEA – ein starkes Duo

Trapeze
Trapeze bietet für jeden Verkehrsbetrieb das passende Leitsystem an. Grosse städtische Verkehrsunternehmen profitieren mit LIO von umfassenden Funktionalitäten und vielfältigen Parametrierungsmöglichkeiten. Für kleinere Städte, für den Regionalverkehr oder in Kombination mit anderen Leitsystemen eignet sich hingegen LEA optimal.

Erfahren Sie mehr über die neueste Generation des bewährten Trapeze-Betriebsleitsystems LIO mit seinen umfassenden Funktionalitäten und vielfältigen Parametrierungsmöglichkeiten, das vor allem den Bedürfnissen grosser städtischer Verkehrsbetriebe entspricht. Für kleinere Städte, für den Regionalverkehr oder für die Kombination mit anderen Leitsystemen ist das flexible Leitsystem LEA optimal geeignet. Die kosteneffiziente Lösung LEA lässt sich schnell realisieren und ermöglicht die nahtlose Integration vorhandener Systeme, z.B. Bordrechner, Fahrgastinformation oder Ticketing. Ein Zusammenspiel zweier Leitsysteme bietet sich an, wenn ein Verkehrsunternehmen sowohl in der Stadt als auch im Umland Haltestellen bedient. In diesen Fällen ist beispielsweise eine Kombination aus LEA und LIO möglich.

So gelingt die Integration von E-Bus-Flotten

Trapeze
Mit der zukunftsweisenden Software-Lösung LIO-Volta können Verkehrsunternehmen den Betrieb von Elektrofahrzeugen optimieren. Die Disponenten haben den Ladestatus und die aktuelle Reichweite der einzelnen Fahrzeuge stets im Blick.

Trapeze bietet eine optimal zusammenspielende Komplettlösung für den Einsatz von Elektrobussen in Leitsystemen an. Mit der Cloud-Lösung LIO-Volta gelingt die Überwachung der Elektrobusflotte, SmartMonitor ermöglicht eine Fahrzeugstatus-Überwachung in Echtzeit und SmartCharging optimiert das Ladestationen- und Lademanagement. Dank LIO-Volta verfügen die Disponenten in der Leitstelle über Echtzeitdaten der Fahrzeuge. Mit einer automatischen Alarmfunktion informiert das System sie rechtzeitig, falls sich Probleme abzeichnen, beispielsweise ein zu geringer Energievorrat oder eine erhöhte Temperatur der Batterie.

Multifunktionaler Fahrzeug-Router GPR3 für alle Leitsysteme

Der schlanke, moderne Fahrzeug-Router GPR3 kombiniert Router und Switch in einem Gerät. Neben der Datenkommunikation ermöglicht der GPR3 auch eine eigenständige Sprachkommunikation – damit hebt er sich von den meisten Geräten am Markt ab. Der GPR3 ist optimiert für den Einsatz im ITCS-Umfeld und kann in allen Leitsystemen eingesetzt werden. Bei der Übertragung großer Datenmengen fungiert er als Wächter und bietet ein sehr hohes Mass an IP-Sicherheit gegen unbefugte Zugriffe von aussen. Der GPR3 punktet mit absolut flexiblen Montagemöglichkeiten sowie mit vielen Anschlüssen und Steckplätzen. Geräte wie Multifunktions-Anzeiger oder Fahrscheindrucker lassen sich mit dem GPR3 in das Fahrzeugnetzwerk integrieren und können so eine gemeinsame Antenne auf dem Fahrzeugdach nutzen.

Neue Generation der Fahrgastinformation im Fahrzeug

Ein Trommelwirbel für die neue Generation: Die dritte Generation der Multifunktions-Displays, MFD G3i, steht ab sofort für die Fahrgastinformation im Fahrzeug zur Verfügung. Die neuen Displays punkten nicht nur mit ihrem eleganten Design, sondern auch mit einem aktualisierten elektronischen Innenleben, das für die kommenden Jahre gerüstet ist.

Reiseassistenzsystem INTROS sorgt für Barrierefreiheit

Das Independent Travelling Orientation System INTROS ermöglicht sehbehinderten und blinden Fahrgästen sowie Personen mit Einschränkungen in ihrer körperlichen Mobilität eine selbständige Nutzung des ÖPNV. Die ÖV-Radar-App meldet dem Fahrgast das gewünschte Fahrzeug und unterstützt ihn dabei, den Einstiegsbereich zu finden und mit dem Fahrer zu kommunizieren. Sie informiert ihn über die nächsten Haltestellen und ermöglicht ihm, seinen Haltewunsch zu signalisieren oder einen Serviceruf an den Fahrer abzusetzen. Um eine herstellerunabhängige Lösung für verschiedene Infrastrukturen zu befördern, beteiligt sich Trapeze auch an der LOC#id Netzwerkinitiative "Open Smart Mobility" des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes DBSV.

Innovative Lösungen für Mobilität-on-Demand

Neben Produkten für den Linienverkehr bietet Trapeze auch interessante Lösungen für den Bedarfsverkehr an. Mit T.DiMo lassen sich individuelle Bedarfsverkehre und zukünftig auch unbegleitete Gütertransporte realisieren. In Kombination mit autonomen Fahrzeugen können Fahrgäste auf der sprichwörtlichen ersten und letzten Meile befördert werden. Am Trapeze-Stand können Sie diese Technologie sowie ihre Integration innerhalb eines Leitsystems genauer kennenlernen.

Bewährte Lösungen für Planung und Disposition von Bus und Bahn

Unsere bewährten Lösungen ermöglichen Verkehrsunternehmen eine höhere Wirtschaftlichkeit und ein besseres Ergebnis. Mit dem Trapeze Planning System erreichen ÖPNV-Anbieter eine optimierte Fahr-, Fahrzeugumlauf- und Dienstplanung. Die integrierte Lösung erleichtert es ihnen, attraktive Fahrtangebote für ihre Fahrgäste zu gestalten. Das Trapeze Operation Management System bringt Effizienz in die täglichen Abläufe und optimiert die Ergebnisse. Es bietet Unterstützung in den Aufgabenbereichen Turnus-/Dienstreihenfolgeplanung, Personal- und Fahrzeugdisposition, Mitarbeiterkommunikation und automatisierte Lohnberechnung. Das System ermöglicht jederzeit einen detaillierten Einblick in den Status jedes Betriebstages.

Weitere Unterstützung für den Bahnverkehr

Die Lösung Trapeze-EFB, ein hochverfügbares Leitsystem für Ereignismanagement, Fahrgastinformation und Betriebsüberwachung bietet wertvolle Unterstützung für Regional- und Privatbahnen. Es sorgt für konsistente Fahrgastinformation an allen Haltestellen und in allen Zügen – sowohl optisch und akustisch als auch über die angeschlossenen Datendrehscheiben. Dabei hat die Leitstelle jederzeit den Überblick und die Kontrolle über die verbreiteten Informationen.

Trapeze unterstützt die IT-TRANS als Platinum-Sponsor

Es ist bereits zur Tradition geworden: Trapeze ist erneut Platinum-Sponsor der IT-TRANS und damit auch Gastgeber des IT Family Dinner. Dieses findet am 10. Mai 2022 um 19 Uhr statt. Wir freuen uns darauf, viele Messebesucher und Kongressteilnehmer dort persönlich zu treffen.

Möchten Sie beim IT Family Dinner dabei sein? Tickets und weitere Informationen finden Sie auf www.it-trans.org/de/networking. Weitere Informationen zu unseren Lösungen finden Sie auf unserer Webseite: https://www.trapezegroup.de/

Trapeze Group

Trapeze ist ein weltweit führender Anbieter von Lösungen für den öffentlichen Personennahverkehr. Die Firmen der Trapeze Group liefern modernste Software, intelligente Transportsysteme (ITS) und mobile Technologien an Personenverkehrunternehmen. Hunderte von öffentlichen und kommerziellen Unternehmen in Nordamerika, Europa, Südafrika und Asien setzen die Produkte von Trapeze ein, um ihre Effizienz zu steigern, die Qualität sowie den Umfang ihrer Leistungen zu verbessern und mehr Menschen zu geringeren Kosten sicher zu transportieren. Die Trapeze Group gehört zu Modaxo, dem globalen Zusammen schluss von Technologieunternehmen im Bereich Personenverkehr der Constellation Software Inc. (TSX: CSU).

Trapeze DACH

Der Unternehmensbereich Trapeze DACH bietet Verkehrsbetrieben umfassende Betriebsleit- und Informationssysteme für höhere Pünktlichkeit, kürzere Fahrzeiten und präzisere Anschlüsse sowie dynamische Fahrgastinformation. Das Portfolio umfasst Planungssysteme, Dispositionssysteme, Lösungen für den Bedarfsverkehr, Betriebsleitsysteme, Bordrechner, Fahrgast informationsanzeiger an Haltestellen wie im Fahrzeug sowie kundenspezifische Serviceleistungen. Weitere Informationen sind zu finden auf www.trapezegroup.de.

Pressekontakt

Julia Kroll, Marketing Communications

medien@trapezegroup.com

www.trapezegroup.de

2022-04-22
IT-TRANS welcomes „Women in Mobility“

Ob Entscheiderin oder Doktorandin, Führungspersönlichkeit oder Gründerin, Wissenschaftlerin, Studentin oder Mitarbeiterin − die Women in Mobility bieten Frauen aus Unternehmen und Startups, Organisationen und Verbänden, aus Medien und Politik eine Plattform zum Netzwerken, für gemeinsame Projekte, Kooperationen und Austausch. Die Women in Mobility tauschen sich sowohl in Gruppen auf Social-Media Plattformen aus, als auch in lokalen Hubs in derzeit zehn europäischen Städten.

Auf der IT-TRANS sind die Women in Mobility mit ihrer Panel-Diskussion "Carrot or stick - how to achieve sustainable and inclusive mobility innovation" (11.05. at 11 a.m., Market Update Forum B) vertreten. Die Referentinnen sind:

  • Dr. Julia Koch, Country Director DACH, Tranzer c/o Mindspace
  • Nadine Kostorz, Researcher, Karlsruhe Institute of Technology (KIT
  • Jennifer Kunz, Key Account Manager, MOTIONTAG
  • Heike Löffler, Chief Commercial Officer, Mobimeo
  • Johanna Reinhardt, Director Communications, Clever Shuttle
  • Paula Ruoff, BD Manager, FAIRTIQ GmbH
  • Sandra Witzel, CMO, Board Director, SkedGo

Gemeinsam mit Branchenexperten betrachten sie Mobilitätsinnovationen aus der Sicht des Menschen und prüfen neue Technologien kritisch auf ihren Wert für die gesamte Gesellschaft. Anschließend lädt Alexandra Reinagl (Geschäftsführerin der Wiener Linien) zu einem get-together mit Snacks und Getränken ein.

Jetzt registrieren!

https://www.eventbrite.de/e/get-together-at-it-trans-karlsruhe-tickets-308578505617

Mehr Informationen zum Konferenzprogramm:

https://www.it-trans.org/de/fachmesse/messeprogramm/

Mehr Informationen zu Women in Mobility:

https://www.womeninmobility.org/

2022-04-08
INIT präsentiert auf der IT-TRANS die Zukunft der IT-Unterstützung für den ÖPNV

Im Rahmen der Innovationsoffensive „nextGen“ entsteht im Hause des Technologieführers augenblicklich nichts weniger als die nächste Generation der integrierten Gesamtlösung MOBILE, die alle Aufgabenstellungen von Verkehrsunternehmen abdeckt. Die „nextGen“-Produkte und -Lösungen ermöglichen es Verkehrsunternehmen, ihre Servicequalität und Effizienz noch einmal weiter zu verbessern. Teilautomatisation, Optimierungswerkzeuge, Assistenzsysteme und maschinelles Lernen eröffnen hier völlig neue Möglichkeiten. Besucher des INIT Messestandes können sich umfassend über das Gesamtkonzept MOBILE nextGen informieren und erste Lösungen in Augenschein nehmen. Beispielsweise das völlig neuartige Unterstützungskonzept für die Arbeit in der Leitstelle.

Fahrgastinformation und Störfallmanagement – neu gedacht

Auf allen Kanälen sofort verfügbare Fahrgastinformation mit wenigen Klicks bietet INITs Revolution in Sachen Fahrgastinformation und Störfallmanagement RESPONSEassist. Das teilautomatisierte System integriert die Prozesse der Disposition, Fahrgastinformation und der Betriebsdokumentation und wird die Arbeit in der Leitstelle auf einem völlig neuen Niveau unterstützen. Es ermöglicht Disponenten, Störungen durch eine formularbasierte Arbeitsweise mit definierten Handlungsempfehlungen effizienter abzuarbeiten und im gleichen Vorgang die Anforderungen des betrieblichen Berichtswesens zu erfüllen. Darüber hinaus können sie präzise Fahrgastinformationen mittels vorgefertigter Templates weitestgehend automatisiert generieren und mit einem Klick auf alle Kanäle konsistente Informationen verteilen.

Fahrgastservice – neue Anforderungen bestens erfüllt

Ein Bestandteil der Innovationsoffensive „nextGen“ ist auch der Einsatz von KI. Maschinelles Lernen verbessert jede Art Prognose - egal, ob es sich um zu erwartende Ankunftszeiten oder Besetztgrade der Fahrzeuge handelt. Davon profitiert auch INITs neuartige Lösung zur Fahrgastlenkung und zum Besetztgradmanagement MOBILEguide. In einem patentierten Verfahren berücksichtigt INIT nicht nur die aktuelle Auslastung der Fahrzeuge, sondern auch die an den jeweiligen Haltestellen zu erwartenden Aussteiger. Dadurch entsteht eine Zuverlässigkeit der Information, die bisherige Lösungsansätze nicht liefern konnten. So können Fahrgäste, denen die Informationen z.B. über Fahrgastinformations-Apps zur Verfügung gestellt werden, Verbindungen wählen, die einen möglichst geringen Besetztgrad aufweisen.

Betriebssteuerung und Abfahrtszeitprognose auf neuer Basis

Einer grundlegenden Erneuerung unterzogen wurde MOBILE-ITCS nextGen, die neue Generation des Intermodal Transport Control Systems von INIT. Eine zeitgemäße Oberfläche im UX-Design mit vielen neuen Funktionen ermöglicht den Disponenten ein intuitives und noch schnelleres Arbeiten. Die Prognosegenauigkeit der Abfahrtszeiten steigt dank maschinellen Lernens signifikant und verbessert die Qualität der Fahrgastinformation. Zahlreiche Zusatzfunktionen stehen ebenfalls zur Verfügung. So ist MOBILE-ITCS nextGen zum Beispiel bereits für die spezifischen Anforderungen von E-Bussen gerüstet. Technische Basis ist die Umstellung auf eine neue datenbankagnostische Systemarchitektur, die auch künftige Betriebssysteme unterstützt und damit nicht nur für Zukunftssicherheit sorgt, sondern auch die Voraussetzungen für eine erhöhte IT-Sicherheit schafft.

IT-Unterstützung auf neuem Niveau

Darüber hinaus präsentiert INIT an ihrem Messestand F3 eine Vielzahl an zusätzlichen weiter- und neuentwickelten Lösungen und bietet dem ÖPNV damit eine noch bessere IT-Unterstützung seiner Prozesse und Aufgaben. INIT IT-Systeme werden künftig noch vielfältigere und präzisere Informationen liefern, Situationen selbsttägig erkennen und cloud- und webbasiert zur Verfügung stehen. Automatisierte oder teilautomatisierte Abläufe beschleunigen darüber hinaus Reaktionszeiten und tragen zur Sicherung der Servicequalität bei.

Besucher der IT-TRANS erfahren mehr am INIT Messestand F3 in Halle 1 oder auf unserer Website. Gerne vereinbaren wir einen Termin für Ihren Messebesuch.

Englisch: https://www.initse.com/ende/ittrans2022/

2022-04-08
Kombilösung: Eine Vision wird Wirklichkeit
KVV-Geschäftsführer Dr. Alexander Pischon

Die Kombilösung ist da! In genau vier Tagen, ab Sonntag, den 12. Dezember, sind die Stadtbahnen und Straßenbahnen in den Tunneln und auf der oberirdischen Gleisstrecke Kriegsstraße unterwegs. Zwölf Jahre Bauzeit – Spatenstich war am 21. Januar 2010 – enden dann mit der Aufnahme des Fahrgastbetriebs in einem in der Karlsruher Innenstadt vollkommen neuartigen Liniennetz.

Was genau sich hinter Kombilösung verbirgt, welche Vorteile sich für Fahrgäste ergeben und über vieles mehr spricht der Geschäftsführer des Karlsruher Verkehrsverbundes, Dr. Alexander Pischon.

1. Können Sie für uns skizzieren, wie sich die Corona-Pandemie auf die wirtschaftliche Lage des KVV ausgewirkt hat, wie der aktuelle Stand ist und welche Entwicklungen Sie in den kommenden Monaten erwarten?

Dr. Alexander Pischon:

Die Corona-Pandemie hatte in ganz Deutschland gravierende Auswirkungen auf die gesamte ÖPNV-Branche. Hiervon blieb der Karlsruher Verkehrsverbund leider auch nicht verschont. Wir hatten in den Jahren 2020 und 2021 zusammen 70 Millionen Euro weniger an Fahrgeldeinnahmen zu verzeichnen.

Im Bereich der Abonnements haben wir 15 Prozent unserer Kunden verloren. Zum Glück wurden die Mindereinnahmen durch die beiden Rettungsschirme, die von Bund und Land aufgespannt worden sind, zu 100 Prozent ausgeglichen. Man kann unumwunden feststellen: Hätte es diese wichtigen Rettungsschirme nicht gegeben, wäre unsere Branche extrem geschwächt worden. Mit Hilfe der Rettungsschirme ist es unter anderem gelungen, die mittelständischen Busunternehmer in diesen Krisenzeiten zu stützen. Wir hoffen nun auf eine dauerhafte Stabilisierung der Fahrgastzahlen, was auch mit stabileren Fahrgeldeinnahmen einhergehen würde. Zudem erhoffen wir uns – unter anderem durch die Eröffnung des Karlsruher Tunnels – einen spürbaren Zuwachs an neuen Kunden.

Inwieweit hat sich das Fahrgastverhalten seit Corona verändert und wie treten Sie künftigen damit verbundenen Herausforderungen entgegen?

Dr. Alexander Pischon:

Zu Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 hatten wir bei den Fahrgastzahlen im gesamten KVV-Gebiet einen massiven Einbruch zu verzeichnen. Damals wurde unser Nahverkehrsangebot nur noch von rund 25 Prozent der sonst üblichen Fahrgäste genutzt. Das waren sehr schwierige Monate.

Glücklicherweise konnten wir unsere Fahrgäste in großer Zahl wieder zurückgewinnen – aktuell sind wir bei rund 70 Prozent Fahrgastauslastung und hoffen sehr, dass es dabei bleibt.

Studien haben belegt, dass Busse und Bahnen nie ein „Treiber“ der Pandemie waren. Wir lüften unsere Fahrzeuge an jeder Haltestelle durch das Öffnen der Türen, die Maskenpflicht erweist sich als sehr wirksam und seit Kurzem gilt zusätzlich die 3G-Pflicht im Nahverkehr. Unsere Busse und Bahnen sind somit für unsere Fahrgäste ein sicherer Ort.

2. Im Bereich Mobilität gilt Karlsruhe als bedeutende Modellregion und etablierter Innovationsstandort. Sie sind dabei einer der wichtigsten Treiber. Welche Vision / welches Konzept für Karlsruhe haben Sie den ÖPNV betreffend?

Dr. Alexander Pischon:

Es stimmt, Karlsruhe ist seit mehreren Jahrzehnten für seine besondere Innovationskraft im Nahverkehrsbereich bekannt. Mir selbst ist es ein großes Anliegen, diese besondere Position zu festigen und kontinuierlich weiter auszubauen. Die übergeordnete Vision dahinter besteht aus zwei zentralen Säulen – den Kunden in der Gegenwart jederzeit ein attraktives ÖPNV-Angebot zu bieten und zugleich in den unterschiedlichsten Bereichen den Nahverkehr der Zukunft zu entwickeln.

Denken Sie nur an das Testfeld für autonomes Fahren Baden-Württemberg, das gerade wegen dieser Expertise und Innovationskraft in der Fächerstadt angesiedelt wurde, oder das umfassende regiomove-Projekt des KVV. In diesem bündeln wir an mehreren Standorten in der Region zahlreiche Mobilitätsangebote, die unkompliziert über eine leicht zu bedienende App gebucht werden können. Diese flexiblen, digitalen Angebote sind aus meiner Sicht das Modell der Zukunft.

3. Was ist die Kombilösung und welche Veränderungen und Vorteile wird sie für die Karlsruher Bürger mit sich bringen?

Dr. Alexander Pischon:

Die Kombilösung ist eines der größten Bauprojekte in der gesamten Stadtgeschichte. Durch den neuen Stadtbahntunnel und die ergänzende Bahntrasse in der Kriegsstraße wird das Netz des Karlsruher Verkehrsverbundes deutlich leistungsfähiger. So kommen unsere Fahrgäste bereits ab Mitte Dezember noch schneller, pünktlicher und sicherer an ihr Ziel. Außerdem machen neue Trassen und höhere Kapazitäten den ÖPNV in Karlsruhe fit für die wachsenden Anforderungen der Zukunft.

Durch den Stadtbahntunnel verkürzen sich die Fahrzeiten auf vielen Linien, gerade im Innenstadtbereich. Hier können sich die Fahrgäste zudem auf sieben neue, barrierefreie Haltestellen im Stadtbahntunnel freuen. Die Kombilösung spiegelt auch den städtebaulichen Entwicklungsprozess wieder. Durch die Verlegung des Bahnverkehrs unter die Erde entsteht eine echte Fußgängerzone mit großer Aufenthaltsqualität.

4. Am 12.12.2021 eröffnet die Karlsruher U-Bahn / Kombilösung. Wie war dieser Prozess für den KVV? Welche Erwartungen knüpfen Sie daran?

Dr. Alexander Pischon:

Von Seiten des Karlsruher Verkehrsverbunds erhoffen wir uns vor allem, dass sich die schnelleren Tram- und Stadtbahnverbindungen in einem deutlichen Zuwachs im Bereich der Fahrgastzahlen niederschlagen. Die Fertigstellung des Stadtbahntunnel ist in vielerlei Hinsicht ein entscheidender „Baustein“: Mit unserem attraktiven ÖPNV-Angebot leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende sowie zum dringend erforderlichen Klimaschutz. Nach meiner Einschätzung wird der ÖPNV gerade bei diesen Themen auch in den kommenden Jahren eine entscheidende Rolle spielen – denn die Herausforderungen zur Bewältigung des Klimawandels müssen gesamtgesellschaftlich bewältigt werden.

5. Unter der Leitung des KVV wurde das Projekt regiomove ins Leben gerufen. Was verbirgt sich dahinter?

Dr. Alexander Pischon:

Die Mobilitäts-App regiomove wird von unseren Kundinnen und Kunden nun bereits seit Ende 2020 sehr rege genutzt. Über regiomove bieten wir unseren Fahrgästen von der Fahrplanauskunft über die Buchung und Bezahluing vieler verfügbarer Verkehrsmittel bis hin zum Fahrradschlüssel für Leihfahrräder in einer App alle Dienste gebündelt und komfortabel an. Ich bin sehr stolz darauf, dass die App nun auch zusammen mit multimodalen Mobilitätsstationen – den sogenannten Ports – an mehreren Standorten im KVV-Gebiet ein sichtbares Zeichen für den umweltfreundlichen Nahverkehr setzt. Über die App können unsere Kunden mit wenigen Klicks über ihr Smartphone ihre individuelle Reisekette zusammenstellen und diese direkt in der App buchen.

6. Können Sie uns einen ersten Einblick in das richtungweisende Projekt HomeZone geben? Welche Vorteile ergeben sich für den Fahrgast? Welche Herausforderungen galt und gilt es zu meistern?

Dr. Alexander Pischon:

Wir konnten der Öffentlichkeit bereits Ende November bei einer großen Pressekonferenz die zahlreichen Vorzüge unserer neuen digitalen Tarifangebote KVV.homezone und KVV.luftlinie präsentieren, die ab dem 12. Dezember genutzt werden können. Hierbei handelt es sich um zwei völlig neuartige Angebote – die KVV.luftlinie richtet sich an Gelegenheitsfahrgäste und die KVV.homezone ist als flexibles Abo besonders für alle Kunden interessant, die viel fahren. Beide Produkte sind elektronisch über die App KVV.regiomove buchbar und erweitern das breite und gut sortierte Fahrkartenangebot des KVV.

Mit dem Angebot KVV.homezone können vielfahrende Fahrgäste erstmals unabhängig von der Wabenstruktur des KVV ihren individuellen Mobilitätsradius festlegen und bezahlen auch nur genau dafür. Das flexible Abo ist in dem gewählten Mobilitätskreis für beliebig viele Fahrten mit Bus und Bahn für 28 Tage gültig und endet danach automatisch.

7. Welche weiteren Pläne haben Sie, um den Mobilitätsstandort Karlsruhe noch attraktiver zu gestalten?

Dr. Alexander Pischon:

In den kommenden Jahren wird es vor allem darum gehen, unser attraktives digitales Angebot noch weiter auszubauen. Unter anderem haben wir die Flexibilisierung der neu eingeführten KVV.homezone im Blick. Angesichts des Trends, dass immer mehr Menschen einen großen Teil des Jahres im Homeoffice arbeiten werden, wird die Nachfrage nach flexiblen Tarifangeboten sicher weiter kräftig steigen.

Zudem wollen wir auch die Integration unterschiedlicher Mobilitätsangebote wie etwa Carsharing, Bikesharing oder Shuttles in unsere regiomove-App weiter vorantreiben. Auch die Weiterentwicklung „unserer“ App im Zusammenhang mit Mobility Inside in Hinblick auf eine bundesweite Ticketlösung inklusive Fernverkehr wird ein wichtiges Thema sein.

Selbstverständlich muss in den kommenden Jahren auch kontinuierlich und mit Nachdruck am Ausbau der Gleisinfrastruktur gearbeitet werden – sowohl innerhalb der Stadt Karlsruhe als auch in der Region. Damit unsere Kunden gerne mit unseren Bahnen unterwegs sind, braucht es ein attraktives und zuverlässiges Nahverkehrsangebot. Eine gut ausgebaute Infrastruktur ist dafür essentiell.

Für den ländlichen Raum werden auch On-demand-Shuttleverkehre immer mehr an Bedeutung gewinnen – die Nachfrage nach diesen Angeboten für die „letzte Meile“ ist groß.

2022-03-29
Futurist, Autor, Humanist und Filmemacher: Zeit, mit IT-TRANS-Keynote-Speaker Gerd Leonhard über Technik zu sprechen

"Die Zukunft ist bereits da – wir haben nicht richtig hingeschaut!"

Wir stellen Ihnen die weisen Worte unseres IT-TRANS 2022 Keynote-Speakers Gerd Leonhard vor, der mit seiner einzigartigen Sicht auf Mensch und Technik die Bühne in Karlsruhe betritt.

Die Welt verändert sich, und der öffentliche Verkehr muss in einer sich ständig wandelnden Gesellschaft in die Zukunft blicken. Die Digitalisierung verändert die Art und Weise, wie wir leben, interagieren und uns fortbewegen und der öffentliche Verkehr muss immer ein auf den Menschen ausgerichteter Sektor sein.

Gerd Leonhard wird als unser brillanter Hauptredner 2022 auf der Bühne in Karlsruhe seinen einzigartigen Dialog vorstellen.

Als Futurist und Humanist, [virtueller] Keynote Speaker, Berater, Autor und Filmemacher ist Gerd der CEO von "The Futures Agency" und hat sich auf die Debatte zwischen Mensch und Technologie spezialisiert.

Jenseits des konventionellen Futurismus beschäftigt sich Gerd mit der Frage, was die Zukunft für die Menschheit bereithält und wie wir die Zukunft, die wir uns wünschen, erschaffen können... indem er Futurismus mit Humanismus, Algorithmen mit Androrithmen, Wissenschaft mit Vorstellungskraft und Wirtschaft mit Kunst verbindet. Es ist Zeit, über Technik zu sprechen.

Meet Gerd Leonhard

Gerd Leonhard
Gerd Leonhard

Die Welt hat sich in den letzten zwei Jahren stark verändert und die digitale Revolution, die die urbane Mobilität formt, ist weiterhin in vollem Gange.

Seit dem Start der IT-TRANS im Jahr 2008 hat der öffentliche Verkehr mehr als ein Jahrzehnt der Innovation und des Fortschritts erlebt.

Wir wissen, dass unser Sektor von der Technologie angetrieben wird und die nächsten Schritte werden zeigen, wie wichtig innovative Entwicklungen für den Aufbau eines wirklich auf den Menschen ausgerichteten öffentlichen Nahverkehrs sein werden.

Als einer der weltweit führenden Zukunftsforscher, der auf Hunderten von Konferenzen und Veranstaltungen aufgetreten ist und mit Unternehmen wie Microsoft, NBC, Visa, Google, der Europäischen Kommission, Audi und IBM zusammengearbeitet hat, ist Gerd der richtige Mann für diesen Moment.

Gerd stammt ursprünglich aus Bonn, lebt in Zürich, Schweiz, und studierte Gerd an der Universität Bonn und am Berklee College of Music, wo er zunächst eine Karriere als professioneller Musiker, Arrangeur und Komponist startete.

Er gründete ein Internet-Unternehmen im Musikbereich, das ihm Einblicke in die technologischen Umwälzungen ermöglichte und ihn zu seinem ersten Buch inspirierte, das er zusammen mit Dave Kusek 2005 unter dem Titel "The Future of Music" veröffentlichte.

Beeinflusst von klassischen Futuristen wie Alvin Toffler veröffentlichte er 2016 "Technology vs. Humanity", ein Manifest für digitale Rechte und eine Untersuchung der vielen Lebensbereiche, die derzeit von der technologischen Disruption ohne Regulierung oder Politik betroffen sind.

Seitdem hat er fünf Bücher veröffentlicht und ist vor einem Publikum von mehr als zweieinhalb Millionen Menschen in über 50 Ländern aufgetreten.

Gerd ist ein bekanntes Gesicht in den internationalen Medien und war bereits in Interviews und Artikeln des Guardian, Harvard Business Review, Wired UK, BBC, CNN und anderen zu sehen. Er schreibt außerdem Kolumnen für Forbes, ist Fellow der Royal Society of the Arts in London und Gastprofessor an der Fundacao Dom Cabral in Brasilien.

Big Tech, digitale Ethik und eine Technologie, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt - Gerds Motto lautet "People, Planet, Purpose and Prosperity".

Mit seiner Leidenschaft für die Erforschung der Beziehung zwischen Mensch und Technologie sollten Sie es nicht verpassen, Gerd Leonhard live in Karlsruhe zu erleben.

Folgen Sie Gerd, bevor er die IT-TRANS-Bühne betritt!

Verfolgen Sie Gerds Keynote-Rede bei der Eröffnungssitzung der Konferenz. Schließen Sie sich ihm und vielen anderen führenden Persönlichkeiten aus Betreibern, Behörden und Industrie an, die ihre Erfahrungen zu den neuesten Digitalisierungstrends im öffentlichen Nahverkehr austauschen werden. Die Konferenz umfasst außerdem Podiumsdiskussionen, Workshops, technical visits und vieles mehr. Sichern Sie sich noch heute Ihr Konferenzticket!

2022-03-08
 Start-up-Präsentationen: Lassen Sie die Branche nicht ohne Sie weiterziehen!

Für innovative Start-ups bietet die IT-TRANS eine ideale Plattform, um ihre innovativen Lösungen und Produkte zu präsentieren. Gut zu wissen: Die Beteiligung deutscher Start-ups an der IT-TRANS wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert (Programm zur Förderung der Teilnahme junger innovativer Unternehmen an internationalen Leitmessen in Deutschland). Gemeinsam mit nicht deutschen Start-ups, deren Messeteilnahme zu vergleichbaren Konditionen angeboten wird, treten sie in der START-UP ZONE auf. Dort präsentieren die Jungunternehmen ihre innovativen Ansätze und neuen Ideen in verschiedenen Formaten.

2022-02-07
ATRON auf der IT-TRANS 2022 - ATRON verbindet
Zukunftsweisende Anwendungen und innovative Softwarelösungen von ATRON auf der IT-TRANS

Vom 10. bis 12. Mai 2022 präsentiert ATRON auf der IT-TRANS zukunftsweisende Anwendungen und innovative Softwarelösungen. Neben neuen Produkten für E-Ticketing sorgen innovative Fahrer-Apps und ein neues Flotten-Betriebssystem für sicheres und kontaktloses Arbeiten.

Gerade in Zeiten von Corona wird kontaktloses und bargeldloses Bezahlen immer wichtiger. ATRON folgt diesem Trend mit einem komplett neu entwickelten bargeldlosen Fahrkartenautomat AFA 150 für einen bargeldlosen Kauf von E-Tickets und Papiertickets. Trotz zwei integrierter Druckmodule ist der Fahrkartenautomat äußerst wartungsarm und perfekt für Bus und Bahn geeignet. Die stationäre Version des AFA 150 kann zusätzlich als 24/7-Modul in Kundenzentren, am Bahnsteig oder an stark frequentierten Bushaltestellen eingesetzt werden. Das 10-Zoll-Display ermöglicht nicht nur eine schnelle Ticketauswahl, sondern dient gleichzeitig auch als Echtzeit-Fahrtauskunft. Fahrkarten werden elektronisch (VDV-KA, ATRON Token Ticket, SwissPass) oder aber als Papierticket ausgestellt. Das bargeldlose Bezahlen erfolgt kontaktlos oder kontaktbasiert und wird ermöglicht durch einen integrierten EMV-Leser für Europay, Mastercard und Visa.

Als noch kompaktere Variante ergänzt der ATRON ACT 420 Entwerter das eTicketing Portfolio. Diese Lösung kann sowohl für die Kontrollen als auch für den Verkauf der E-Tickets verwendet werden. Der ACT 420 liest schnell, zuverlässig und kontaktlos E-Ticket-Karten (VDV-KA, SwissPass, Account Based Token Ticketing) sowie 2D-Barcodes auf dem Handy und auf Papiertickets ein. E-Tickets können schnell über den Touchscreen ausgewählt und gekauft werden. In der EMV-Version können zusätzlich Open-/Closed-Loop-Szenarien oder nationale Ticket-Systeme (z. B. Schweden) integriert werden.

Mit der Driver App RX übermitteln die ATRON Bordcomputer den aktuellen Status des Fahrzeugs, während der Fahrer noch unterwegs ist. Das automatisierte Flotten-Betriebssystem RX liefert zusätzlich Statusdaten wie Öltemperatur und Füllstand des Tanks oder der Batterie. Im Depot kommen so alle relevanten Daten der gesamten Flotte kontaktlos und zuverlässig an. Dies ermöglicht vorausschauend Wartungen zu planen und reduziert Zeit, Reparatur- und Betriebskosten. Eine offene Datenschnittstelle stellt die Anbindung an Depotmanagementsysteme sicher. Papierlose Übermittlung relevanter Informationen sorgt zusätzlich für mehr Sicherheit.

Mit dem neuen autonomen Fahrtenbuch RX, sind zeitaufwändige und fehleranfällige manuelle Logbücher kein Thema mehr. Das reduziert den administrativen Aufwand und führt gleichzeitig zu Entlastung der Fahrer. Anträge auf Steuervergünstigung und Informationen von Subunternehmen können auf Knopfdruck erstellt werden. Neben der Arbeitsersparnis garantiert das System die Richtigkeit und Konsistenz der Daten, welche einer Prüfung durch Zoll und Steuerbehörde standhalten. Dafür sind weder zusätzliche Geräte oder Apps noch eine manuelle Dateneingabe erforderlich.

In einer Bussimulation können Besucher der IT-TRANS die Leistungsfähigkeit des innovativen Flottenmanagement-Gateways (FMS) live auf dem ATRON-Fahrzeugboardcomputer AFR4 erleben. Der Fahrzeugstatus und die Fahrzeugdaten werden gebündelt und in Echtzeit an die Leistelle, das Depot und an die Werkstatt übermittelt. In Verbindung mit dem FMS-Gateway wird das AFR 4 in den Fahrzeugen zur Daten- und Kommunikationszentrale.

ATRON ist einer der wenigen Anbieter, welcher das gesamte Paket aus Hardware, Software und Service aus einer Hand entwickelt, integriert und anbietet. Deshalb behauptet ATRON zu Recht „Wir sprechen öffentliche Verkehrsmittel“.

2021-10-26
Interview mit dem VDV - Verband Deutscher Verkehrsunternehmen
Oliver Wolff, Hauptgeschäftsführer und geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des VDV.

Laut einer Studie des ADAC von Ende 2020 sind die ÖPNV-Fahrgastzahlen im Zuge der Auswirkungen der aktuellen Pandemie stark gesunken. Wie schätzen Sie die aktuelle Entwicklung diesbezüglich mittlerweile ein?

Die Fahrgastzahlen im ÖPNV sind, in Abhängigkeit des jeweiligen Infektionsgeschehens, im Laufe der Pandemie gesunken und auch wieder gestiegen. Man konnte anhand dieser wellenartigen Bewegungen sehr gut ablesen, wie restriktiv zum jeweiligen Zeitpunkt die Kontakt- und damit auch die Reisebeschränkungen waren. Aktuell liegen wir wieder bei rund 75 % der Fahrgastnachfrage, die wir vor Corona hatten. Aber noch immer fehlen natürlich für die Fahrgäste zahlreiche Fahrtanlässe, etwa zu Messen oder Großveranstaltungen oder im Städtetourismus.

Welche Angebote und Lösungen erscheinen Ihnen geeignet, um dem veränderten Fahrgastverhalten gerecht zu werden bzw. um rückläufigen Entwicklungen zu begegnen?

Ob und inwieweit sich das veränderte Mobilitätsverhalten tatsächlich dauerhaft verfestigen wird, wenn wir die Pandemie überwunden haben, wird sich noch zeigen. Wir haben gerade im Rahmen unserer bundesweiten Abo-Aktion, bei der alle Inhaberinnen und Inhaber eines gültigen ÖPNV-Abos zwei Wochen lang bundesweit den gesamten ÖPNV ohne weitere Kosten nutzen konnten, erfahren, wie groß die Bereitschaft der Fahrgäste ist, auch noch in der Pandemie Busse und Bahnen intensiv zu nutzen. Über 700.000 Kundinnen und Kunden haben von diesem Angebot Gebrauch gemacht. Das ist für uns ein klares Indiz, dass die Menschen nach wie vor ein gutes Nahverkehrsangebot brauchen und auch nutzen. Aber trotzdem müssen wir natürlich auch bei den Ticketangeboten künftig flexibler werden, etwa um auf den wachsenden Anteil an Homeoffice im Arbeitsalltag zu reagieren.

Welche Preispolitik macht in Zukunft Sinn?

Die Flatrate ist in den meisten Fällen nach wie vor für die Fahrgäste und die Verkehrsunternehmen die richtige Wahl. Denn es ist unkompliziert, günstig und der Aufwand auf beiden Seiten ist gering. Mit Steuermitteln vergünstigte Tarife halten wir dagegen nur für besondere Zielgruppen wie etwa Schüler, einkommensschwache Gruppen oder Schwerbehinderte für sachgerecht. Denn ÖPNV ist eine qualitativ hochwertige Dienstleistung, die auch entsprechende Kosten erzeugt. Um diese Kosten zu decken, müssen alle die davon profitieren bzw. das System nutzen auch dafür ihren Beitrag leisten, zum Beispiel in Form von gekauften Tickets oder über die so genannte Drittnutzerfinanzierung. Das große Ziel ist die Verkehrswende 2030 und dafür brauchen wir viel mehr ÖPNV. Das wird entsprechend mehr kosten und kann nicht allein aus öffentlichen Mitteln finanziert werden.

Welche Corona-bedingten Veränderungen im ÖPNV werden uns auch nach der Pandemie weiterhin begleiten?

Die Fahrgäste, die auch während der Pandemie mit Bus und Bahn unterwegs waren, haben einen ÖPNV erlebt, der auch zu Stoßzeiten viel Platz geboten hat und nach wie vor zuverlässig und zu 100 % gefahren ist. Zudem haben die Verkehrsunternehmen die coronabedingte Kundeinformation intensiviert und Reinigungsintervalle erhöht. Das alles führt zu einem erhöhten Qualitätsanspruch der Fahrgäste, der sicher auch nach der Pandemie erhalten bleiben wird. Aber damit können und müssen wir als Branche leben, denn schließlich ist es ja ohnehin unser Ziel, bis 2030 deutlich mehr Fahrgäste zu gewinnen. Und diese überzeugen ohnehin am ehesten über gute Qualität des Angebots.

Wie sieht die Bilanz für das Jahr 2021 aus? Wie gehen Sie mit dem finanziellen Einbruch um?

Durch die Rettungsschirme 2020 und 2021 haben Bund und Länder insgesamt rund sieben Milliarden Euro an Einnahmeverlusten der Branche ausgeglichen. Dafür gilt allen beteiligten Akteuren großer Dank, denn das lief partei- und fraktionsübergreifend sehr pragmatisch und lösungsorientiert. Das war auch wichtig, denn sonst hätten wir den politischen Auftrag auch in der Pandemie das nahezu volle ÖPNV-Angebot aufrecht zu erhalten, nicht erfüllen können. Insofern ist die Branche auf der finanziellen Seite bislang ganz gut durch die Pandemie gekommen. Aber auch fürs kommende Jahr müssen wir weiterhin mit fehlenden Einnahmen durch immer noch pandemiebedingt fehlende Fahrgäste rechnen. Diese Verluste sind aktuell noch nicht konkret zu beziffern, aber auch darüber müssen wir zeitnah mit allen Verantwortlichen sprechen und Lösungen finden.

2021-10-26
Innovative Softwarelösungen von Scheidt & Bachmann auf der IT-TRANS 2022

Im Mittelpunkt stehen dabei das Datenmanagement System FareGo 360, welches Verkehrsunternehmen unterstützt ein nachhaltiges Fahrgeldmanagement, dank automatisierter und personalisierter Informationen, zu betreiben. Ergänzend stellt der Systemlieferant sein CiBo-System vor, welches Reisenden die Möglichkeiten bietet ganz bequem per Smartphone App ein- und auszuchecken.

Exzellenter Betrieb mit FareGo 360

Mit FareGo 360 ermöglicht Scheidt & Bachmann Verkehrsunternehmen eine 360°-Ansicht ihres Fahrgeldmanagements und bietet jedem Teammitglied personalisierte Informationen und Unterstützung, wann und wo diese benötigt werden. Die Softwarelösung teilt proaktiv Informationen, einschließlich Warnungen und Erinnerungen und antizipiert Probleme und Möglichkeiten auf der Grundlage der Daten im System und darüber hinaus. FareGo 360 automatisiert wiederkehrende Aufgaben, erkennt Unregelmäßigkeiten und macht intelligente Vorhersagen. Prozesse werden dadurch gestrafft und die täglichen Aufgaben vereinfacht.

Einfach mobil unterwegs mit der Check-in/Be-out Ticketing App

Mobiles Ticketing mit dem Smartphone bietet Scheidt & Bachmann als Check-in/Be-out-Lösung an: Reisende checken eigenständig über eine Smartphone-App ein, wenn sie ihre Fahrt starten. Nach dem Check-in können sich die Reisenden völlig frei und ohne weitere aktive Handlungen im gesamten Netzwerk bewegen – vom Bus in die Straßenbahn und weiter mit der S-Bahn. Die anschließende Bestpreisberechnung wird – wie alle anderen Prozesse – in Scheidt & Bachmanns leistungsstarkem ID-basiertem Backend FareGo Suite durchgeführt.

Interessierte können an Stand J3 in Halle 1 weitere Informationen zu den Lösungen erhalten.

Über Scheidt & Bachmann

Scheidt & Bachmann bietet Verkehrsunternehmen weltweit effiziente, einfache und komfortable Ticketing- sowie umfassende Informationssysteme. Wir sind stolz darauf, eine der besten und zuverlässigsten Business-Lösungen in der Branche zu liefern, mit der unsere Kunden bessere Entscheidungen treffen und effizienter wirtschaften können. Als Vorreiter technologischer Innovationen arbeiten wir kontinuierlich daran, das Angebot des öffentlichen Verkehrs zu verbessern, um die Wünsche unserer Kunden in einer immer stärker vernetzten Welt zu erfüllen.

2021-10-26
UITP-Senior-Experte Jaspal Singh reflektiert über die Auswirkungen der digitalen Revolution auf den öffentlichen Verkehr - und die Menschen, die ihn betreiben.
Jaspal Singh, Senior Expert I.T. and Development, UITP, the International Association of Public Transport

At UITP, we talk a lot about the developments being made across the public transport sector. Being a global umbrella to all players and stakeholders, we constantly observe and consider what is happening within the industry, and what that means for those who work within it – especially the passengers who make their daily trips across the cities they call home.

Public transport has changed a great deal within the past ten years, with urban mobility undergoing a huge transformation. Digitalization and innovation have been behind many of the exciting changes to the ways in which we live and move. The digital evolution moves quickly, and with each new development within IT, every step, every journey, puts us closer to the people-centric approach that the sector must remain focused on.

During the past decade, technological innovations have made a great impact on the public transport sector. From on-demand mobility and Mobility-as-a-Service (MaaS) to autonomous vehicles and contactless payments, these digital developments have mattered to public transport.

Technology is constantly accelerating, and what is clear is that public transport has massively benefited from new digital developments. It’s the people who make public transport, and as the changes are led by people, we must stay ahead of the trends to ensure we harness the potential of digitalization to better serve the needs of passengers. The adoption of technology has accelerated with smartphones and will skyrocket with 5G networks as passengers look for seamless travel and real-time information.

Developments in innovation and digitalization are not come-and-go trends; they are exciting changes impacting the regular functions of traditional public transport services, including daily operations and maintenance, human resources, planning and scheduling, and passenger information. The pandemic has further accelerated the pace of digitalization. For example, transit agencies in Europe are implementing open loop payment system and contactless ticketing.

The world continues to live through great change with the impacts of the COVID-19 pandemic on movement within our daily lives, and the digital trends we have witnessed developing in recent years with on-demand and shared mobility, ticketing and payment and autonomous mobility, have played an important role during the movement of people this past year. All players must come together to build integrated mobility solutions, rather than working in silos.

People are demanding more from their mobility choices – and although traditional modes will always be the backbone of public transport – new innovative developments provide passengers with more choice and new options in their hands as they set about their daily lives.

Digitalization and innovation are topics that matter. In our daily work, we discuss the various impacts and opportunities this evolution presents to our sector. The public transport industry has embraced these new technologies in order to create more customer-friendly, secure, and efficient services.

Next year UITP will bring together the most important voices with the very best knowledge on digital developments at IT-TRANS – our event focused on innovation and digitalization. COVID-19 brought us together for a digital edition in 2020, and I’m eager to bring together as many people as we can to consider what may be next for the digital revolution.

With a focus on intelligent urban transport systems, we’ll be able to see what necessary steps need to be taken to continue embracing and developing the digital world public transport is embracing.

There are challenges and opportunities to any kind of development, within any sector, and public transport is no different. Digitalization is metamorphosing public transport, and what we must always do as we explore new services and embrace new technologies is keep a people-centric approach, no matter what.

Public transport is for all people; and it will be the passengers who continue to lead the digital revolution across our sector.

2021-10-12
IT-TRANS auf dem ITS-Weltkongress 2021

Treffen Sie die IT-TRANS-Teams der Messe Karlsruhe und der UITP auf dem ITS WORLD CONGRESS 2021. Vom 11. bis 15. Oktober 2021 treffen sich in Hamburg Experten und Expertinnen aus der Mobilitäts-, Logistik- und IT-Branche sowie aus Politik und Verbänden. Der Kongress steht unter dem Motto "Experience Future Mobility Now".

Auf dem ITS World Congress in Hamburg geben die IT-TRANS-Teams der Messe Karlsruhe und der UITP den Besuchern einen umfassenden Einblick in die Inhalte der kommenden Fachmesse und die Schwerpunkte des Konferenzprogramms. Gäste, die die IT-TRANS besuchen möchten, können ihre Messetickets direkt am Stand buchen - kostenlos. Potenzielle Aussteller haben die einmalige Gelegenheit, sich über die Hallenplanung und die Ausstellungsmöglichkeiten sowie die zahlreichen Networking-Formate zu informieren. Der IT-TRANS-Stand befindet sich in Halle B7 und hat die Standnummer 7.

Der ITS-Kongress ist die größte Veranstaltung, die sich mit intelligenter Mobilität und der Digitalisierung des Verkehrs beschäftigt. Die jährlich stattfindenden Kongresse sind ein Branchentreffen der intelligenten Mobilität, zeigen die Bedeutung von intelligenten Verkehrssystemen (ITS) und sind eine wichtige Plattform für Branchenexperten und Entscheidungsträger.

2021-08-26
Messe-Restart ab September

Die Messewirtschaft blickt positiv auf den kommenden Messeherbst. Mit einem umfangreichen Sicherheitskonzept sowie weiteren notwendigen Schutz- und Hygienemaßnahmen leitet die Messe Karlsruhe im September mit den Platformers‘ Days – Fachmesse für Hebe- und Höhenzugangstechnik den Restart ein. Auch die Planung für die IT-TRANS 2022 wird ungehindert fortgesetzt. Nachdem die weltweit führende Konferenz und Fachmesse für digital verknüpfte urbane Mobilität aufgrund der Entwicklungen rund um das Coronavirus abgesagt werden musste, hatte das globale Branchentreffen im letzten Jahr rein digital als interaktive Event-Plattform stattgefunden. „Wir sind dankbar, wie flexibel unsere Aussteller, Besucher und Partner diesen Weg mit uns gegangen sind und freuen uns gleichzeitig bereits, die IT-TRANS wieder als Live-Event mit digitalen Komponenten in der Messe Karlsruhe stattfinden zu lassen“, sagt Projektleiter Jochen Georg.

Vom 8. bis 10. März lädt die Internationale Fachmesse und Konferenz für intelligente Lösungen im öffentlichen Personenverkehr, zum internationalen Branchentreffen für alle Akteure des öffentlichen und privaten Personenverkehrs.

Weitere Informationen zum Umgang mit dem Coronavirus finden Sie auf unserer Webseite.

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